Olympische Spiele in Peking: Kein Händeschütteln, keine Umarmungen, aber gratis Kondome

Safer Sex wird bei den Olympischen Spielen nach wie vor groß geschrieben: In Peking wird der Tradition gehuldigt, den Sportlern Kondome zur Verfügung zu stellen - und das, obwohl sie sich gegenseitig nicht einmal auf zwei Meter nähern dürfen.

Bei den Olympischen Winterspielen in Peking gibt es strengste Corona-Richtlinien - und Kondome (Symbolbild: Lintao Zhang/Getty Images)
Bei den Olympischen Winterspielen in Peking gibt es strengste Corona-Richtlinien - und Kondome (Symbolbild: Lintao Zhang/Getty Images)

Kostenlose Kondome an die Athleten zu verteilen, hat bei den Olympischen Spielen eine lange Tradition. Begonnen wurde diese 1988 in Seoul im Rahmen der Anti-Aids-Kampagne - denn es ist mehr als nur ein Mythos, dass es im olympischen Dorf bisweilen ganz schon heiß hergeht.

Die Corona-Krise hat wilde Partys für die Olympioniken jedoch deutlich erschwert - ganz zu schweigen von Sex. Bei den olympischen Winterspielen in Peking im Februar gibt es strenge Richtlinien, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern: Umarmungen zwischen den Sportlern sind ebenso verboten wie Händeschütteln und sogar High-Fives - und dennoch werden gratis Kondome verteilt.

Diese Kondome fanden Journalisten im Hotel auf dem olympischen Gelände in Peking vor (Bild: REUTERS/Tyrone Siu/Illustration)
Diese Kondome fanden Journalisten im Hotel auf dem olympischen Gelände in Peking vor (Bild: REUTERS/Tyrone Siu/Illustration)

Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge fanden Journalisten, die in das Guizhou Hotel auf dem olympischen Gelände eincheckten, fünf individuell verpackte Kondome, deren unterschiedlichen gefärbte Verpackungen mit chinesischen Laternen verziert waren.

Mehr Andenken als Einladung zum Feiern

"Alle mit den Olympischen Spielen verknüpften Einheiten werden zu gegebener Zeit mit der angemessenen Anzahl an kostenlosen Kondomen für die Menschen auf dem Gelände ausgestattet werden", heißt es in einer E-Mail der Organisatoren der Spiele an Reuters.

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Wie viele Kondome das sind, wurde nicht verraten - ebenso wenig, welchen Zweck die Kondome erfüllen sollen, wenn die Athleten sich nicht einmal umarmen dürfen. Auch bei den Olympischen Spielen in Tokio im vergangenen Jahr wurden jedoch schon Kondome verteilt - 160.000 an der Zahl - und das trotz der Corona-Maßnahmen. Die Verhütungsmittel waren jedoch "nicht zum Gebrauch im olympischen Dorf gedacht", wie die Süddeutsche Zeitung das japanische Organisationskomitee zitierte.

Auch dieses Mal dürften die Kondome also eher ein traditionelles Andenken sein als ein Hilfsmittel, um einen sportlichen Erfolg so gebührend zu feiern, wie unter Olympioniken angeblich üblich.

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