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Olympia-Inzenierung bekommt Riss

Olympia-Inzenierung bekommt Riss
Olympia-Inzenierung bekommt Riss

109 Tage vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Peking (4. bis 20. Februar 2022) ist die Olympische Flamme feierlich entzündet worden.

Die traditionelle Zeremonie im antiken Olympia fand aufgrund der Corona-Beschränkungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt - blieb aber nicht frei von Störungen: Protestanten zeigten am Rande der Zeremonie unter anderem eine tibetische Flagge.

Wie auf Fotos zu sehen ist, hielten Aktivisten zudem ein Banner mit der Aufschrift „No Genocide Games“ („keine Völkermord-Spiele“). Ordnungskräfte unterbanden den Protest, der von den TV-Kameras des Internationalen Olympischen Komitees nicht gezeigt wurde.

Schauspielerin entzündet als Priesterin die Flamme

Im Beisein von IOC-Präsident Thomas Bach, der griechischen Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou und einer kleinen Delegation aus China, Griechenland sowie des IOC entzündete eine Priesterin verkörpert von der Schauspielerin Xanthi Georgiou um 11.09 Uhr MESZ die Flamme nach alter Sitte im Tempel der Hera mithilfe eines Parabolspiegels.

Erster Träger der 82 cm hohen Fackel war Skirennläufer Giannis Antoniou, 2018 Teilnehmer bei den Spielen in Pyeongchang. Das Design der Fackel ist bewusst angelehnt an jenes der Sommerspiele von 2008, die ebenfalls in Peking stattfanden. Die chinesische Hauptstadt ist der erste Gastgeber von Sommer- und Winterspielen.

"In dieser Welt, die immer weiter auseinander driftet, sind die Olympischen Spiele das einzige Ereignis, das die ganze Welt im friedlichen Wettbewerb zusammenbringt", sagte Bach in seiner Rede und dankte bereits im Vorfeld den Organisatoren in Peking "für die exzellente Vorbereitung dieser Spiele. Wir können sicher sein, dass unsere Partner und Freunde herausragende Winterspiele bieten werden".

Proteste gegen China halten an

Die Fackel wird die Nacht auf der Akropolis verbringen, ehe sie am Dienstag nach einer kurzen Übergabezeremonie nach China geflogen wird. Auf der Akropolis protestierten bereits am Sonntag tibetische Aktivisten gegen die umstrittenen Spiele in Peking, drei von ihnen wurden festgenommen. Weitere Proteste dürften folgen: China wird zahlreicher Menschenrechtsverstöße beschuldigt.

Traditionell legt die Flamme hunderte von Kilometern in Griechenland zurück und passiert dabei etwa 50 Städte und archäologische Stätten. Dies entfällt in diesem Jahr, nachdem beim Fackellauf zu Tokio 2020 entgegen der Warnungen zahlreiche Menschen die Strecke säumten.