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Özils Verhalten Löw gegenüber: Ein einziges Trauerspiel

Bundestrainer Joachim Löw setzt nach wie vor alle Hebel in Bewegung für ein klärendes Gespräch mit Mesut Özil. Doch der geht Löw weiter bewusst aus dem Weg. Das ist feige und respektlos.

Von Yahoo Sport-Redakteur Tommy Gaber

Das Tischtuch ist wohl endgültig zerschnitten: Mesut Özil geht Joachim Löw aus dem Weg
Das Tischtuch ist wohl endgültig zerschnitten: Mesut Özil geht Joachim Löw aus dem Weg

Am 11. Februar 2009 spielt die deutsche Nationalmannschaft gegen Norwegen. Der Testkick endete für die DFB-Elf mit einer 0:1-Heimpleite gegen den Fußballzwerg. Für einen Spieler war es dennoch ein unvergessliches Erlebnis. Der damals 20-jährige Mesut Özil machte sein erstes A-Länderspiel für Deutschland. Es sollten 91 weitere folgen, alle unter Bundestrainer Joachim Löw. 2014 wurden sie gemeinsam Weltmeister mit Özil als unumstrittenem Stammspieler im offensiven Mittelfeld.

Löw hat Özil stets verteidigt gegen mediale Kritik. Lasche Körpersprache, Unsichtbarkeit in großen Spielen – Özils Leistungen wurden immer besonders kritisch gesehen. Doch bei Löw stand er in all den Jahren nie zur Disposition, auch nicht nach seinem viel diskutierten Fotoshooting mit Türkeis Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan.

Im Zuge der Kontroversen um die Bilder mit Erdogan trat Özil Ende Juli zurück. Er hat es schon damals nicht für nötig befunden, Löw über seine Beweggründe zu informieren. Der Bundestrainer versuchte daraufhin mehrfach, den Spieler zu kontaktieren. Telefonisch. Schriftlich per E-mail oder Handy-Service. Vergeblich. Özil war für Löw nicht zu erreichen. Löw machte aus seiner Enttäuschung darüber öffentlich keinen Hehl. Doch er hielt an einer gewünschten Aussprache fest und wollte Özil letzte Woche in London persönlich treffen.

Arsenal sperrt die Tür zu

Im Beisein von Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff reiste Löw zum Trainingsgelände des FC Arsenal, zuvor hatten sie Özils Berater Erkut Sögüt über ihren Plan informiert. Doch auch dort kam es zu keiner Begegnung mit Özil. Angeblich seien Löw und Bierhoff vom Verein daran gehindert worden und Arsenal-Coach Unai Emery soll Löw sogar untersagt haben, das Training zu beobachten, obwohl es sich lediglich um eine Regenerationseinheit handelte. Ein unrühmliches Verhalten einem Kollegen gegenüber.

Die Tatsache, dass Löw und Bierhoff dennoch die deutschen Arsenal-Profis Bernd Leno und Shokdran Mustafi trafen, spricht dafür, dass das auch mit Özil möglich gewesen wäre – Arsenals seltsamer Verschanzung zum Trotz. Doch der Spieler hat sich dem verweigert. Özil liegt offensichtlich rein gar nichts an einem klärenden Gespräch mit Löw, er geht dem Bundestrainer bewusst aus dem Weg.

Özil soll endlich Rückgrat beweisen

Das ganze ist ein einziges Trauerspiel. Özil ignoriert jedes Zeichen des Bundestrainers auf Annäherung. Er ist zu feige für ein sauberen Schlussstrich, sein Verhalten Löw gegenüber ist charakter- und respektlos.

Özil hat den deutschen Fußballfans als Nationalspieler viel gegeben, doch er ist gerade mit Fleiß dabei, seine sportlichen Leistungen vollständig in den Hintergrund zu drücken. Özil sollte endlich Rückgrat beweisen und sich mit Löw an einen Tisch setzen. Und wenn es das letzte Mal ist.

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