Pakistans Ex-Premier Khan gegen Kaution für zwei Wochen auf freiem Fuß

Nach landesweiten Protesten in Pakistan gegen seine Festnahme ist der ehemalige Premierminister Imran Khan gegen Kaution vorübergehend freigelassen worden. Ein Gericht in Islamabad gewährte Khan zwei Wochen auf freiem Fuß gegen Kaution, wie sein Anwalt Khawaja Harris am Freitag mitteilte.
Nach landesweiten Protesten in Pakistan gegen seine Festnahme ist der ehemalige Premierminister Imran Khan gegen Kaution vorübergehend freigelassen worden. Ein Gericht in Islamabad gewährte Khan zwei Wochen auf freiem Fuß gegen Kaution, wie sein Anwalt Khawaja Harris am Freitag mitteilte.

Nach landesweiten Protesten in Pakistan gegen seine Festnahme ist der ehemalige Premierminister Imran Khan gegen Kaution vorübergehend freigelassen worden. Ein Gericht in Islamabad gewährte Khan zwei Wochen auf freiem Fuß gegen Kaution, wie sein Anwalt Khawaja Harris am Freitag mitteilte. "Sie haben mich wie einen Terroristen behandelt, das musste eine Reaktion nach sich ziehen", sagte Khan der Nachrichtenagentur AFP mit Blick auf die Proteste der vergangenen Tage mit mindestens neun Toten.

"Der Vorsitzende der größten Partei des Landes wurde vor den Augen der ganzen Nation aus dem Obersten Gericht entführt", erklärte Khan. Am späten Freitagabend verließ er das Gerichtsgebäude in Islamabad, um in die 380 Kilometer entfernte Stadt Lahore zu fahren, wie seine Partei Pakistan Tehreek-e-Insaf (PTI) mitteilte.

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Zuvor hatte die Polizei in Islamabad erklärt, für Khans Sicherheit zu sorgen und die Straßen zu räumen. Beamte hielten Menschen, die einige Kilometer vom Gericht entfernt protestierten, mit Tränengas in Schach. Nach Polizeiangaben wurden nach Einbruch der Dunkelheit Schüsse auf Sicherheitsbeamte abgefeuert.

Am Tag zuvor hatte der Oberste Gerichtshof des Landes die Festnahme des Ex-Premiers wegen Korruptionsvorwürfen für "ungültig und illegal" erklärt. "Der gesamte Vorgang muss zurückverfolgt" werden, sagte der oberste Richter Umar Ata Bandial am Donnerstag.

Khan war am Dienstag in Islamabad wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen worden, wogegen seine Partei PTI rechtlich vorging. Die Festnahme hatte zu gewalttätigen Protesten im ganzen Land geführt. In zahlreichen Städten randalierten Khan-Anhänger, sie blockierten Straßen und setzten Gebäude in Brand. Dabei wurden nach Angaben von Ärzten und Polizei mindestens neun Menschen getötet. Hunderte Sicherheitskräfte wurden verletzt und mehr als 4000 Menschen festgenommen.

Die Regierung kündigte ungeachtet der Entscheidung der Justiz am Freitag an, den ehemaligen Regierungschef wieder festsetzen lassen zu wollen. Wenn Khan "vom Gericht gegen Kaution freigelassen wird, werden wir auf die Aufhebung der Kaution warten und ihn erneut verhaften", hatte Innenminister Rana Sanaullah vor der Anhörung des Gerichts gesagt.

Gegen den ehemaligen Premierminister und früheren Cricket-Star Khan laufen mehrere Verfahren wegen Korruptionsvorwürfen. Die Wahlkommission wirft ihm vor, Staatsgeschenke aus seiner Zeit als Regierungschef für sich behalten zu haben. Khan bezeichnet die Strafverfolgung als politisch motiviert.

Khan war 2018 in Pakistan mit dem Versprechen an die Macht gelangt, Korruption und Vetternwirtschaft zu bekämpfen. In seiner Regierungszeit verschlechterte sich seine Beziehung zum mächtigen Militär, das seinen Aufstieg zur Macht gestützt hatte, jedoch zunehmend. Vor knapp einem Jahr wurde Khan durch ein Misstrauensvotum gestürzt und der konservative Politiker Shehbaz Sharif zu seinem Nachfolger gewählt.

kbh/ma