Werbung

Juve-Bosse sorgen für Beben

Juve-Bosse sorgen für Beben
Juve-Bosse sorgen für Beben

Paukenschlag in Turin!

Der gesamte Verwaltungsrat von Juventus Turin hat seinen Rücktritt verkündet - darunter auch Präsident Andrea Agnelli. Dies gab der Traditionsklub in einer offiziellen Mitteilung am Montagabend bekannt. (DATEN: Die Tabelle der Serie A)

Mit Agnelli, der seit 2010 im Amt war, traten unter anderem auch dessen Stellvertreter Pavel Nedved und Geschäftsführer Maurizio Arrivabene zurück.

Arrivabene, früher Teamchef beim Formel-1-Rennstall Ferrari, soll den Übergang bis zur Einsetzung eines neuen Vorstands begleiten.

Agnelli zitiert Nietzsche

Agnelli wandte sich am späten Abend mit einem offenen Brief an die Juve-Fans und erinnerte vor allem an die vielen guten Momente während seiner Amtszeit: „Bernabeu, Old Trafford, Allianz Arena, Westfalen-Stadion, San Siro, Georgios Karaiskaks, Celtic Park, Camp Nou: Wo immer wir waren, als die Mannschaft kompakt war, hatten wir vor niemandem Angst.“

Seinen Brief beendete er mit einem Satz des deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche: „Und die, die man tanzen sah, wurden von denen, die die Musik nicht hören konnten, für verrückt gehalten“ - vermutlich ein Hinweis auf seine Super-League-Pläne.

Agnelli gilt als glühender Verfechter der Super League, die im ersten Anlauf krachend gescheitert war. Der scheidende Juve-Boss kämpfte bis zuletzt um die Einführung der neuen Serie.

Erstmals eine Frau an der Juve-Spitze?

Über die Nachfolge von Agnelli ist bislang nichts bekannt. Der frühere Juve-Manager Luciano Moggi spekulierte in einer Live-Sendung des TV-Senders 7 Gold, dass erstmals eine Frau an die Spitze des Traditionsklubs rücken könnte.

„Ich schließe nicht aus, dass es eine Frau sein könnte. In Zeiten, in denen die Frauen dominieren, schließe ich nicht aus, dass es diese Revolution auch bei Juventus geben könnte“. Obwohl er keine Namen nannte, soll Moggis Hinweis laut der italienischen Zeitung Tuttosport auf Evelina Christillin hindeuten.

Die 66 Jahre alte ehemalige Skiläuferin ist seit 2016 im FIFA-Council und gehörte zwischen 2001 und 2005 dem Nationalen Olympischen Komitee Italiens an.

Ende Oktober hatte die Turiner Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wegen mutmaßlicher Bilanzfälschung und Unregelmäßigkeiten bei Spielertransfers gegen den Klub abgeschlossen. 16 Angeklagten droht ein Prozess, dazu zählen Agnelli, Arrivabene und Nedved. (NEWS: Alles Wichtige zur Serie A)

Juventus mit tiefroten Zahlen

Finanziell ist der an der Mailänder Börse notierte Verein angeschlagen, im letzten Geschäftsjahr sammelte Juve einen Verlust von 254 Millionen Euro an. Agnelli hatte das Millionen-Minus mit der Corona-Pandemie erklärt.

Der einstimmige Beschluss ist wohl auf die Verwicklung des Gremiums in die so genannten Prisma-Ermittlungen zurückzuführen, die von der Turiner Staatsanwaltschaft wegen Bilanzfälschung eingeleitet wurden.

Damit geht eine der erfolgreichsten Ären des Vereins zu Ende: Nach Agnellis Amtsantritt holten die Bianconeri neun Meistertitel in Folge. Zuletzt riss die Serie allerdings und die Turiner mussten Inter (2021) und Milan (2022) den Vortritt lassen.

Zuletzt war Juve im Aufwind: Zwar verpasste man die K.o.-Runde in der Champions League, in der Serie A gewann Turin bis zur WM-Pause allerdings sechs Spiele in Serie.

-----

Mit Sport-Informations-Dienst (SID)