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"Nach Spielen erhalten wir aufreizende Nachrichten"

"Nach Spielen erhalten wir aufreizende Nachrichten"
"Nach Spielen erhalten wir aufreizende Nachrichten"

Tennisspielerin Andrea Petkovic sieht in ihrer Sportart noch viel Nachholbedarf in Sachen Gleichberechtigung. „Wir sind bereits einen langen Weg gegangen, haben aber auch noch einen langen Weg vor uns“, sagte sie in einem Gespräch mit sportschau.de. Immer wieder seien die Spielerinnen mit „latentem Sexismus“ konfrontiert, sagte Petkovic, die in dieser Woche beim Billie Jean King Cup in Prag für die deutsche Auswahl aufschlägt.

Die Namensgeberin des Mannschaftsturniers ist für Petkovic (34) "eine Ahnin, wegen der ich spiele. Wenn es nicht so läuft und ich mehrere Dinge gleichzeitig mache, denke ich oft an sie, und was sie alles zu schultern hatte", sagte die Darmstädterin: "Sie ist jemand, dem ich alles zu verdanken habe. Ohne sie würde es keinen professionellen Frauensport geben, wie er heute existiert."

Billie Jean King (77) hatte in den 1970er Jahren die Spielerinnenorganisation WTA gegründet. Sie kämpfte und kämpft bis heute für Gleichberechtigung. Unter allen Sportarten ist Tennis - auch durch die zwölfmalige Grand-Slam-Siegerin - in der Entwicklung am weitesten gekommen, so wird bei den vier Majorturnieren seit Jahren für Männer und Frauen das gleiche Preisgeld bezahlt.

"Es ist wahnsinnig wichtig, auch die jungen Spielerinnen zu informieren über unsere sportlichen Vorfahren und wie wir überhaupt in die Position gelangt sind, so gutes Preisgeld zu verdienen", sagte Petkovic.

Dennoch gebe es viel zu tun. „Nach Spielen erhalten wir Frauen in den sozialen Medien immer aufreizende Nachrichten und Kommentare“, erzählte Petkovic: „Dort werden immer unsere Outfits diskutiert, wie wir unsere Haare tragen.“ Auch werden Frauenmatches bei gemischten Turnieren seltener auf den großen Plätzen angesetzt. „Da kommt dieser latente Sexismus immer noch raus“, sagte Petkovic.