Phil Ivey verpasst 11. Bracelet

Phil Ivey verpasst 11. Bracelet
Phil Ivey verpasst 11. Bracelet

Wenn Phil Ivey an einem Finaltisch sitzt, dann schaut die Poker-Gemeinde genau hin. Der 45-jährige gilt nach wie vor als einer der besten Spieler der Welt, seit über 20 Jahren spielt er um höchste Einsätze und sammelt WSOP-Bracelets. Allerdings liegt der letzte WSOP-Titel schon ein paar Jahre zurück, 2014 gewann er Bracelet Nummer 10. Nur Phil Hellmuth hat mit 16 Bracelets mehr gewonnen.

Vergangene Nacht war die Chance da, Bracelet Nummer 11 zu gewinnen. Im „Event #42: $100.000 High Roller No-Limit Holdem“ sitzen die Stars der Szene, ein sechsstelliges Buy-In ist nur von wenigen Spielern zu stemmen.

Eine kleines elitäres Feld von 62 Spielern, am Ende stand Ivey im Heads-Up dem Letten Aleksejs Ponakov gegenüber. Der Lette ist zwar kein Unbekannter in der High Roller Szene, hat aber bisher hauptsächlich Onlineturniere gewonnen.

Missglückter Bluff

Ivey übernahm den Chiplead als er mit König/Neun die Asse des Letten knackte. Einige Hände später lag Ponakov erneut in Führung. Die Entscheidung fiel als Ivey seinen Straight Draw auf dem Turn in einen Bluff verwandelte.

Ivey ging nach der 9♣️ auf dem Turn All-In, der Lette mit einem mutigen Call, da er nur ein Paar Neuner hat. Der Move von Ivey gilt als Semi-Bluff, da er noch Möglichkeiten hat, seine Hand zu verbessern. Der Call dürfte ihn trotzdem überrascht haben. Auf dem River keine 10 oder 5 für Ivey, Titel futsch. Für den Letten das zweite Bracelet, nach einem gewonnenen Online-Event in 2021. „Es ist tatsächlich mein erstes Live Turnier was ich gewinne.“

Angst gegen Ivey zu spielen hatte er nicht. „Nein, nicht wirklich. Ich spiele ständig gegen die Besten der Welt. Er ist eine Legende, aber schlagbar.“

Ivey blieben $1.1 Mio. für Platz 2, Ponakov kassiert knapp $1.9 Mio.

Aldemir Bubble Boy

Unglücklich verlief der Tag hingegen für Main Event Champion Koray Aldemir. Der Berliner landete auf Rang 11 und war damit der „Bubble Boy“, also der Spieler, der als Letzter nicht in die Geldränge kommt. Platz 10 hätte immerhin noch $170.000 eingebracht. Da Aldemir auch ein Rebuy tätigte, hat er in diesem Turnier $200.000 verloren. In seiner Instagram-Story (“Ich bin traurig!“) führte er noch einige Hände auf, die ihm zum Verhängnis wurden, wollte sich aber insgesamt nicht über den Lauf der Dinge beschweren.

Chancen auf ein deutsches Bracelet gibt es aktuell in „Event #39: $3.000 Pot-Limit Omaha 6-Handed“. Dort liegt Fabian Brandes bei noch sechs Spielern auf Rang 2.