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"Plötzlich war Ende im Schacht": Arzt-Einsatz bei "Biggest Loser"

Bei "The Biggest Loser - Family Power Couples" (SAT.1) ist Camp-Arzt Westerkamp (rechts) im Dauereinsatz. Diesmal brauchte Lucas (links) seine Hilfe. (Bild: SAT.1)
Bei "The Biggest Loser - Family Power Couples" (SAT.1) ist Camp-Arzt Westerkamp (rechts) im Dauereinsatz. Diesmal brauchte Lucas (links) seine Hilfe. (Bild: SAT.1)

Friede, Freude, gemeinsam Abnehmen? Das war mal! Die Stimmung im Camp von "The Biggest Loser - Family Power Couples" (SAT.1) kippt. Auf Naxos regieren nicht mehr Kameradschaft und Teamgeist, sondern Neid, Missgunst und knallharter Konkurrenzkampf.

Hätte, hätte, Fahrradkette! Selten traf der Spruch so zu wie in der vierten Folge von "The Biggest Loser - Family Power Couples" (SAT.1). "Hätte ich doch einen Ball mehr getroffen. Oder 200 Gramm mehr abgenommen." Das Hadern von Steffi (47) ist verständlich - und wahr. Am Ende gab es eine dramatische "Gramm-Entscheidung" um den Einzug ins Halbfinale. 0,05 Prozent weniger Gewichtsverlust gaben den Ausschlag. Steffi und ihre Tochter Malina (18) mussten gehen, Andrea (41) und ihr Sohn Jan (15) durften bleiben - weil sie bei der Challenge einen Ball mehr im Ziel versenkt und dadurch 1,5 Kilo Gewichtsbonus geerntet hatten!

Das war nur das finale Drama in einer Campwoche, in der die Masken fielen und die Nerven zunehmend blank lagen. Da wurde gemault und gemosert, gehadert und geflucht. Aber nicht mehr über eigene Unzulänglichkeiten. Nein, das mit der Kameradschaft und dem gemeinsam angestrebten Ziel, sich auch über Erfolge der anderen zu freuen, ist vorbei. Neid und Missgunst und knallharter Konkurrenzkampf regieren zunehmend die Szenerie. Idylle bietet Naxos nur noch optisch.

Beachtraining? "Ich hasse Sand", machte Andrea (rechts) keinen Hehl aus ihrer Abneigung. Sohn Jan fand Mamas Trainingsfrust nicht so prickelnd. (Bild: SAT.1)
Beachtraining? "Ich hasse Sand", machte Andrea (rechts) keinen Hehl aus ihrer Abneigung. Sohn Jan fand Mamas Trainingsfrust nicht so prickelnd. (Bild: SAT.1)

"Bei 'Biggest Loser' geht's darum, seine Grenzen zu verschieben"

"Die pennen den ganzen Tag und ziehen kein Training durch." So heißt es über Team Rot, und Camp-Senior Manni (55) und sein sensibler Sprössling Lucas konnten keinen der beiden Kernvorwürfe entkräften. Stimmt ja auch: Erneut mussten beide das Training am Strand abbrechen - Dauereinsatz für den Camp-Arzt Christian Westerkamp! Manni knockte zunächst die Sonne aus: "Plötzlich war Ende im Schacht." Größere Sorgenfalten beim Doc verursachte Lucas: Der wurde kurz darauf wegen "Herzschmerzen" und "Pulsrasen" aus dem Training genommen. Kurze Zeit später folgte bereits die Entwarnung: "Nix Schlimmes."

Auch Andrea (41), Mutter von Campküken Jan (15), machte aus ihrer Abneigung keinen Hehl: "Ich hasse Sand!" Ihre Unlust ("Für so'n Sch... hab ich keine Motivation.") fiel sogar ihrem Sohn unangenehm auf. Folge: Auch Team Bordeaux hat bei den "Energy-Couples" Orange (Andie und Sohn Shaliek), Hellblau (Natalya und Tochter Jessica) sowie Pink (Steffi und Tochter Malina) keinen leichten Stand. "Es sind immer die gleichen, die nicht durchziehen", sagte Natalya, "Egal, worum es geht, die fängt immer an zu mosern", meinte Andie über Andrea. Das sah selbst Coach Ramin Abtin: "Andrea redet sich immer gleich in ein 'Oh Gott, gleich komm ich an meine Grenzen'. Und sieht halt nicht, dass es bei 'Biggest Loser' genau darum geht: seine Grenzen zu verschieben."

Gute Nachrichten für Jessica: Sie ist auf dem Weg, ihre Diabetes-Erkrankung "komplett loszuwerden". (Bild: SAT.1)
Gute Nachrichten für Jessica: Sie ist auf dem Weg, ihre Diabetes-Erkrankung "komplett loszuwerden". (Bild: SAT.1)

Teenie Jan schlägt Handballerin Steffi im Bällespiel

Bei der Challenge am Pool wurde aus dem Brodeln eine Explosion. Die "Power-Couples" sprachen sich gegen Bordeaux und Rot ab. Motto: "Die Gewichtsboni sollen bitteschön jene kriegen, die sich auch richtig reinhängen." Und die drei "Verbündeten" hatten auch gute Chancen, denn beim Parcours-Wettkampf um zu balancierende und im Korb zu versenkende Bälle spielten die anderen Teams mit Wackelseilen und Riesenbällen Störfeuer.

Blöd nur, wenn man dann selbst nicht abliefert. Team Orange stellte sich beim Werfen so ungeschickt an, dass nur fünf Bälle getroffen wurden - Letzter! Team Hellblau hatte Pech: Werferin Jessica sprangen gleich drei Bälle hintereinander aus dem Korb zurück ins Wasser. So waren es nur sieben Bälle im Ziel statt zehn. Zehn hätte zum Sieg gereicht, so blieben nur 250 Bonusgramm.

Und Malina und Steffi? Die waren eigentlich zuversichtlich, weil Steffi früher Handball spielte. Allerdings brauchte sie lange, um ihren Flow zu finden. Am Ende versenkte sie neun Bälle - und das reichte nur zu Rang zwei, der 500 Bonusgramm bedeutete. Denn bei Team Bordeaux, das noch nie "irgendwas gewonnen hat" (Andrea), warf Jan "wie ein junger Gott" (Andrea) - und sein Team zum Erfolg und zu 1,5 Bonuskilo. "Das tat gut, dass auch mal was geklappt hat", war Andrea erleichtert.

Schaffe, schaffe, Häusle bauen! Mental-Coach Hassina Bahlol-Schröer stellte die Wochenaufgabe, ein "Haus des Lebens" zu bauen.  (Bild: SAT.1)
Schaffe, schaffe, Häusle bauen! Mental-Coach Hassina Bahlol-Schröer stellte die Wochenaufgabe, ein "Haus des Lebens" zu bauen. (Bild: SAT.1)

Eskalation am Pool: "Ich hätte am liebsten alle umgepumpt!"

Am Pool eskalierte es noch richtig. "Ja, toll, genau so!", freute sich Steffi, als Manni und Lucas der letzte Ball vom Balancierbrett hüpfte. "Was ist das denn?", war Manni über die Unsportlichkeit grantig. Da flogen dann ein paar weniger nette Worte von einer Poolseite zur anderen und Andie gab zu: "Ich war so wütend! Ich wollte verhindern, dass die einen Bonus kriegen." Kriegten sie aber - und zwar 500 Gramm für Platz zwei. Andie: "Ich war angepisst. Ich hätte am liebsten alle umgepumpt."

So sehr Animositäten und verschiedene Einstellungen und Motivationen zum Vorschein kamen, eines hatten alle zehn Kandidaten gemeinsam: die Angst vor der Waage. "Keiner kann sich sicher sein", bibberte Andie. Und auch Challenge-Sieger Jan wusste "Der Bonus allein heißt nicht gleich letzte Runde." Da hatte er recht, der wahre Hellseher aber war Coach Ramin: "Das wird heute besonders spannend, weil ich denke, der Bonus könnte diesmal den Ausschlag geben."

Bei der Challenge am Pool mussten Bälle im Zielkorb versenkt werden. Ex-Handballerin Steffi galt als Favoritin. (Bild: SAT.1)
Bei der Challenge am Pool mussten Bälle im Zielkorb versenkt werden. Ex-Handballerin Steffi galt als Favoritin. (Bild: SAT.1)

Bitter: Ein Ball mehr im Ziel hätte fürs Halbfinale gereicht

Es wurde ein Drama auf der Waage. Aber nicht um die "Faulenzer" von Team Rot. Die holten sich mit einer Gewichtsabnahme von insgesamt 6,3 Kilogramm (Manni als Tagesbester 3,8 kg, Lucas 2,5 kg) den Sieg. "Das war die richtige Antwort auf die Kritiker", meinte Christine Theiss und Manni (Ramin: "Der ist eine Maschine!") feixte: "Vielleicht sollte ich tagsüber noch ein bisschen mehr schlafen." Orange, das einzige Team ohne Gewichtsbonus aus der Challenge, sicherte sich mit 5,0 Gewichtsverlust (Andie: 2,1 kg, Sohn Shaliek 2,9 kg) souverän das Halbfinale, auch Jessica und Natalya schafften es.

Dramatisch wurde es zwischen Andrea und Jan sowie Malina und Steffi, weil beide Teams auf der Waage enttäuschten. Vor allem Andrea, bei der alle aufstöhnten, als nur 0,9 Kilo Gewichtsverlust angezeigt wurden. Weil aber auch Steffi mit "nur" 1,2 Kilogramm weit hinter den Erwartungen zurückblieb (Ramin: "Das kann passieren, ist aber ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt.") war's dann um Team Pink geschehen. Wahrlich: Ein Ball mehr im Ziel und Pink hätten auch 1,5 Kilogramm Bonus erhalten - und das Halbfinale geschafft.

Nach so viel Drama wurde es wieder herzlich: Als Team Pink schluchzend den Wiegesaal verließ, waren wieder alle vereint: in bitteren Tränen der Trauer über den Abschied. Aber der ist Teil des Spiels.

Team Rot musste auch gegen Argwohn kämpfen. Der Vorwurf: "Die pennen tagsüber dauernd und ziehen kein Training durch." (Bild: SAT.1)
Team Rot musste auch gegen Argwohn kämpfen. Der Vorwurf: "Die pennen tagsüber dauernd und ziehen kein Training durch." (Bild: SAT.1)