Plant Löw den großen Franzosen-Bluff?

Plant Löw den großen Franzosen-Bluff?
Plant Löw den großen Franzosen-Bluff?

In Seefeld hatte die deutsche Nationalmannschaft digitalen Besuch von Poker-Profi Stephan Kalhamer, der den Spelern Tipps und Tricks mit an die Hand gab, um als Gewinner vom Tisch zu gehen. Nicht zuletzt, weil die DFB-Stars in ihrer freien Zeit gerne pokern. (NEWS: Alles zur EM)

Bekanntlich geht es beim Pokern nicht immer darum, wer die besten Karten auf der Hand hat. Es geht ebenso um die perfekte Täuschung, um zu gewinnen. (SERVICE: Der Spielplan der EM)

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Ähnlich könnte es Joachim Löw dieser Tage halten. Sein Gegenüber ist die französische Nationalmannschaft (Deutschland - Frankreich am Dienstag ab 21 Uhr im LIVETICKER). Sie wird von vielen Nationalspielern und zahlreichen Experten zum Favoriten erklärt, während sich die Löw-Elf in Demut übt und sich in die Rolle des Außenseiters begibt.

Sorg spricht über Taktikdilemma

Alle Welt geht davon aus, dass der Bundestrainer gegen den amtierenden Weltmeister mit einer Dreierkette spielen lässt, weil er diese zuletzt gegen Dänemark (1:1) und Lettland (7:1) hat testen lassen.

Hat Löw den Franzosen wirklich schon alles gezeigt oder plant er den großen Bluff?

SPORT1 hat bei seinem Assistenten Marcus Sorg nachgefragt.

"Auf der einen Seite will man sich einspielen, auf der anderen nicht zu viel verraten. Frankreich spielt seit Jahren zwar unterschiedliche Systeme, gewisse Inhalte sind aber trotzdem recht gleich. Wir sind gut vorbereitet und bereiten die Mannschaft auf alles vor", sagt Sorg mit einem Pokerface und fügt hinzu: "Wir brauchen aber die Qualität, während des Spiels zu reagieren. Denn ich bin mir fast sicher, dass wir das ganze Turnier nicht mit den gleichen Spielern oder der gleichen taktischen Aufstellung spielen werden – können."

Dreierkette gegen Frankreich wahrscheinlich

Am Freitag im Geheimtraining ließ Löw sehr intensiv trainieren und simulierte in einer Spielform den Ernstfall am Dienstag zum EM-Auftakt. (SERVICE: Alle Tabellen der EM 2021)

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird er gegen die Franzosen tatsächlich an der Dreierkette festhalten, denn der Bundestrainer setzt gegen die Weltklasse-Offensive um Kylian Mbappé, Antoine Griezmann und Karim Benzema auf Kompaktheit.

Bei zwei Positionen zockt Löw aber noch!

Rund um den Lettland-Test hat er Joshua Kimmich im Vieraugen-Gespräch seelisch und moralisch darauf vorbereitet, dass er bei der EM, vor allem beim Auftakt gegen Frankreich, nicht auf seiner Wunschposition im Zentrum ran darf, sondern auf der rechten Seite aushelfen muss. In der ARD betonte Löw jedoch, dass er darüber erst am "Sonntag oder Montag" entscheiden wolle.

Der EM Doppelpass mit Toni Schumacher und Oli Pocher am Sonntag ab 11 Uhr im TV auf SPORT1

Havertz und Sané kämpfen um den letzten Platz im Angriff

Und wie pokert Löw ganz vorne? Dort, wo er etliche Asse im Ärmel hat?

Thomas Müller und Serge Gnabry sind gesetzt. Timo Werner betonte am Samstag, dass er, bezogen auf die Startelf, derzeit "hinten dran" sei. Somit streiten sich Kai Havertz und Leroy Sané um die letzte freie Position in der Dreier-Angriffsreihe.

Löw ist dafür bekannt, seine Stars in harten Zeiten zu unterstützen. Was im Falle von Sané dafür sprechen könnte, dass er starten darf, obwohl er zuletzt nicht immer überzeugen konnte.

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Allerdings ist Löw dieser Tage als sehr resolut in Erscheinung getreten. Für ihn zählt in seinem letzten Turnier nur noch der Erfolg, auf Einzelschicksale nimmt er keine Rücksicht mehr. Soll heißen: Behält Havertz in den nächsten Stunden seine Topform, dürfte er mit dem Rückenwind seines guten Auftritts gegen die Letten und seinem Siegtreffer im Champions-League-Finale in der Startelf stehen.

In zwei Tagen muss Löw seine Karten aufdecken.

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