Für Hummels kommt's noch dicker

Er hatte „eine der größeren Enttäuschungen meiner Karriere“ in den Knochen. Und liebend gern hätte er mit einer Trotzreaktion ein Zeichen gesetzt. Stattdessen wurde für Mats Hummels alles noch schlimmer.

Einen Tag nach seiner Nicht-Nominierung für die WM In Katar - trotz einer in weiten Teilen starken Hinrunde - erlebte Hummels mit Borussia Dortmund den nächsten bitteren Abend. Auch für ihn persönlich.

Mats Hummels geht mit BVB unter

In seiner 400. Bundesliga-Partie kassierte Hummels mit dem BVB bei Borussia Mönchengladbach eine bittere 2:4-Pleite - die er sich durch eine schwache Leistung stark mitankreiden lassen musste. Hämische Gesänge aus den Gladbacher Fan-Reihen („Ohne Hummels fahren wir zur WM“) gab‘s obendrauf.

„Mein 400. Bundesligaspiel war leider ein (sehr) schlechtes. Was für eine miese Woche“, schrieb Hummels in der für ihn typischen Offenheit bei Instagram.

Hummels war - wie die ganze BVB-Defensive - mehrfach nicht auf der Höhe, bei zwei Gegentreffern war er beteiligt: Nach dem zwischenzeitlichen 1:1 von Julian Brandt kassierte Hummels nach einem Foul auf der linken Abwehrseite eine gelbe Karte. Den Freistoß nutzte Ramy Bensebaini, um sein Team wieder in Front zu bringen.

Beim 2:4 durch Manu Koné kurz nach dem Seitenwechsel schoss der Franzose Hummels‘ bei seinem Blockversuch durch die Beine ins lange Eck.

VAR-Glück vereitelt zusätzlichen Tiefschlag

Es waren nicht die einzigen Szenen, in denen Hummels unglücklich aussah: Auch zu Beginn der Partie kassierte er von Weltmeister-Kollege Christoph Kramer einen bösen Tunnel, nach der Pause spielte ihn Marcus Thuram zweimal schwindelig.

Hummels meldet sich zu Wort

In der 58. Minute misslang Hummels zudem ein Rückpass zu Keeper Gregor Kobel, Thuram schnappte den Ball und legte auf Jonas Hofmann frei, der zum vermeintlichen 5:2 einschob - wegen eines Fouls von Thuram bei der Balleroberung wurde der Treffer jedoch nach Eingriff des VAR revidiert.

In der 78. Minute war Hummels‘ Arbeitstag beendet, er wurde mit Leistenproblemen leicht humpelnd gegen Antonios Papadopoulos ausgetauscht.

Auch Schlotterbeck und Süle machen‘s nicht besser

Hat der Frust über Hansi Flicks Nicht-Berücksichtigung Hummels‘ Leistung beeinflusst? Man kann es einerseits annehmen - andererseits: Die von Flick nominierten Niklas Süle und Nico Schlotterbeck machten es gegen Gladbach auch keinesfalls besser.

Flick hatte den bald 34 Jahre alten Hummels nach eigenen Angaben auch aus Altersgründen außen vor gelassen: „Er hat eine hervorragende Form und ist topfit, aber für uns ist es jetzt eher ein Blick in die Zukunft“, sagte Flick am Donnerstag.

Man habe mit Süle, Schlotterbeck. Antonio Rüdiger und Matthias Ginter „vier Innenverteidiger von enormer Qualität“.

Eine starke Hinrunde von Hummels endete ganz bitter.

VIDEO: Defensivprobleme im Kader des DFB-Teams