Murray giftet! Irrer Klo-Spruch über Tsitsipas

Murray giftet! Irrer Klo-Spruch über Tsitsipas
Murray giftet! Irrer Klo-Spruch über Tsitsipas

Was für ein Kampf - und was für ein Ärger!

Als Andy Murray in der New Yorker Nacht den Court des Arthur Ashe Stadiums verließ, da lagen ihm die Herzen der Fans zu Füßen. Der Brite wurde mit großem Applaus verabschiedet. (US Open ab Montag täglich im LIVETICKER)

Trösten konnten die Zuschauer den Briten jedoch auch nicht. Murray unterlag bei den US Open in der ersten Runde nach 4:48 Stunden mit 6:2, 6:7, 6:3, 3:6,4:6 gegen den Turnier-Mitfavoriten Stefanos Tsitsipas und ging kopfschüttelnd in die Kabine.

Zoff zwischen Murray und Tsitsipas

Er war erbost: Nach dem Ausgleich zum 2:2 nach Sätzen nahm Tsitsipas eine rund achtminütige Toilettenpause und erhielt kurz darauf eine Verwarnung vom Schiedsrichter.

Murray meinte dazu. “Ich habe noch nie so lange gebraucht, um auf die Toilette zu gehen”, sagte der Profi, der mit einer künstlichen Hüfte spielt und im Arthur-Ashe-Stadium ein großes Match bot: “Es ist ein verdammter Witz.”

Stunden später legte der Olympiasieger von 2012 und 2016 via Twitter noch einmal nach.

“Fakt des Tages: Stefanos Tsitipas braucht doppelt so lange, um aufs Klo zu gehen, wie Jeff Bezos braucht, um ins All zu fliegen. Interessant”, schrieb der Schotte.

Dass er seinen neuen Erzfeind dabei auch noch falsch schrieb (Tsitipas statt Tsitsipas), könnte man wahlweise einem Tippfehler aus Wut zuschreiben - oder als bewussten Seitenhieb gegen den Griechen sehen. Hier kann jeder Beobachter selbst entscheiden.

Mit seinem Ärger über den Gegner und seine ausgedehnten sowie eigenartig platzierten Pausen hatte Murray jedenfalls schon zuvor nicht hinter dem Berg gehalten.

“Es ist einfach so enttäuschend, weil ich das Gefühl habe, dass das den Ausgang des Matches beeinflusst hat”, sagte Murray, nachdem Tsitsipas auch noch ein Medical Timeout genommen hatte: “Ich sage nicht, dass ich das Match auf jeden Fall gewonnen hätte, aber es hatte Auswirkungen darauf, was nach diesen Pausen passiert ist.”

Murray: “Habe den Respekt vor ihm verloren”

Murray zweifelte vor allem am Sinn der Behandlungspause von Tsitsipas und unterstellte seinem Gegner, er habe simuliert. “Ich hatte da gerade den dritten Satz gewonnen”, ärgerte sich der Schotte: “Ich glaube nicht, dass ihm sein Fuß Probleme gemacht hat. Das Match ging danach noch über zwei Stunden. Ihm ging es prima, er konnte sich großartig bewegen, finde ich.”

Das Tischtuch zwischen den beiden Stars scheint nun in jedem Fall zerschnitten zu sein. “Ich denke, dass er ein brillanter Spieler ist. Ich denke, er ist großartig für unseren Sport”, meinte Murray zwar, um dann enttäuscht nachzuschieben: “Aber ich haben null Zeit für so ein Zeug und ich habe den Respekt vor ihm verloren.”

Der Schotte, Sieger von drei Grand Slams und ehemalige Nummer eins der Welt, verpasste damit seinen größten Sieg nach seinem Comeback.

Murray hatte Anfang 2019 seinen Rücktritt erklärt und sich ein künstliches Hüftgelenk einsetzen lassen. Nach einem halben Jahr Pause kam er dann aber zurück und versucht seitdem, an alte Zeiten anzuknüpfen.

Murray gab 2019 Rücktritt bekannt

Ende 2019 musste Murray dann erneut eine Auszeit nehmen wegen anhaltender Probleme und kam erst im August 2020 zurück auf die Tour.

Große Erfolge gab es seit der Rückkehr aber nicht.

Nun gab es so etwas wie das erste große Ausrufezeichen mit dem großen Kampf gegen die aktuelle Nummer drei der Weltrangliste aus Griechenland.

Die britische Presse feierte Murray deshalb ab.

Presse feiert “Champion” Murray

“In der Stadt, die niemals schläft, erinnerte der Mann, der niemals aufgibt, die New Yorker gestern Abend daran, warum er einst ihr Champion war”, jubelte die Daily Mail. “Es war ein epischer Kampf.”

Auch die Sun stimmte mit ein.

“Es war eine brillante und glorreiche Erinnerung daran, diesen bemerkenswerten Sportler niemals abzuschreiben, der sich einfach weigert, seine bemerkenswerte Karriere zu beenden. Murray drehte im Big Apple die Jahre zurück. Nicht schlecht für einen Kerl mit einer Metallhüfte.”

Die Guardian war fasziniert: “Das ist Andy Murray, immer noch eine ehemalige Nummer eins der Welt. Er ist immer noch die kämpferischste und verbissenste Person in den meisten Räumen, die er je betreten hat. Und so nahm er es einfach als Herausforderung, sein bestes Tennis zu spielen.”

Nun warten alle in Großbritannien auf weitere große Auftritte des 34-Jährigen.