Serben-Beschwerde: "Federer wäre nicht disqualifiziert worden"

Der Eklat um Novak Djokovic samt der Disqualifikation des hohen Turnierfavoriten bei den US Open hat die Tennis-Welt erschüttert.

"Djokovic verliert die Nerven. Sein Rauswurf macht die ohnehin bizarren US Open noch merkwürdiger", kommentierte die New York Times.

Einige Medien analysierten vermeintlich fragwürdige Charakterzüge des serbischen Weltranglistenersten, der mit einem Ball eine Linienrichterin an der Kehle getroffen hatte.

"Djokovics Selbstsucht und sein Narzissmus waren schon lange ein zweischneidiges Schwert", schrieb der Sydney Morning Herald: "Dadurch, dass er ständig seinen eigenen Wert überhöht, ist er unfähig geworden, sich als etwas anderes zu sehen als den Fixstern im Tennis-Universum, dem alle anderen Bewunderung und Dankbarkeit schulden."

Serbische Medien reagierten dagegen mit unverhohlener Empörung. "Eine schreckliche Ungerechtigkeit", klagte das Boulevardblatt Informer am Montag. Sportski zurnal fügte hinzu, Djokovic sei "wegen eines Zufallstreffer" viel zu hart bestraft worden.

Der Kurir wittert eine Verschwörung: "Roger Federer wäre nicht disqualifiziert worden. Dies ist der Beweis, dass Djokovic nicht gleich behandelt wird. Der Schweizer hat 2009 in Melbourne ein Kind getroffen, und alle haben gelacht."

SPORT1 hat internationale Pressestimmen in der Übersicht:

USA

New York Times: "Djokovic verliert die Nerven. Sein Rauswurf macht die ohnehin bizarren US Open noch merkwürdiger."

New York Post: "Das Fiasko. Djokovics übertriebene Bestrafung ist furchtbar für die US Open. Der Oberschiedsrichter hat Glück, dass keine Zuschauer in der Arena da waren."

Washington Post: "Eine unvorstellbare Wende eines ungewöhnlichen Turniers."

ENGLAND

The Times: "Selbst die größten Djokovic-Fans müssen eingestehen, dass sein Temperament seit Jahren eine tickende Zeitbombe war."

The Sun: "Shockovic! Ein sensationeller Tritt in den Hintern für Djokovic, unfassbare Szenen auf dem Court."

Mirror: "Es war definitiv keine Absicht, der Ball nicht mal hart geschlagen. Aber die Entscheidung ist richtig. Ein unfassbares Ende für Djokovics Hoffnung auf einen 18. Grand-Slam-Titel, der so wahrscheinlich ausgesehen hatte. Bis zu diesem Ball."

SERBIEN

Sportski zurnal: "Skandal in New York. Rote Karte für Djokovic. Eine schockierende Entscheidung der Schiedsrichter. Djokovic wurde wegen eines Zufallstreffers bestraft."

Blic: "Skandal! Djokovic ist Opfer einer noch nie dagewesenen Ungerechtigkeit. Er hatte nicht die Absicht zu treffen, und der Schlag war nicht hart."

Kurir: "Roger Federer wäre nicht disqualifiziert worden. Dies ist der Beweis, dass Djokovic nicht gleich behandelt wird. Der Schweizer hat 2009 in Melbourne ein Kind getroffen, und alle haben gelacht."

Informer: "Djokovic brutal beraubt! Eine schreckliche Ungerechtigkeit."

FRANKREICH

L'Équipe: "Die Flucht der Nummer eins vom Parkplatz. Eine unfassbare Disqualifikation."

Le Monde: "Wer hätte Djokovic auf dem Weg zum Titel schon stoppen können? Nur er selbst. Da es kein anderer kann, wirft der Champion sich selbst raus."

AUSTRALIEN

The Australian: "Skandal um einen Ball an die Kehle für das 'Unschuldslamm'. Djokovics Angewohnheit, wie rasend Bälle in den Zaun zu schießen, holt ihn dramatisch ein."

Sydney Morning Herald: "Djokovics Selbstsucht und sein Narzissmus waren schon lange ein zweischneidiges Schwert. Dadurch, dass er ständig seinen eigenen Wert überhöht, ist er unfähig geworden, sich als etwas anderes zu sehen als den Fixstern im Tennis-Universum, dem alle anderen Bewunderung und Dankbarkeit schulden. Sein Rauswurf ist die perfekte Metapher für sein Jahr, in dem er so viel falsch gemacht hat. Wäre er ein Boxer, hätte ihn der Ringrichter in der ersten Runde rausgenommen."

NIEDERLANDE

Telegraaf: "Ein Achtelfinale endet im totalen Drama. Djokovic ignoriert die Warnungen. Er lachte über die Möglichkeit der Disqualifikation."

ITALIEN

Gazzetta dello Sport: "Unglaublich. Skandalös. Unerhört. Ein undenkbarer Epilog."

SPANIEN

Marca: "Außergewöhnlich!!! Eine surrealistische Disqualifikation. Die US Open treffen eine historische Entscheidung."

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mit Sport-Informations-Dienst (SID)