Werbung

Pro7 und Sky sollen eine mögliche Fusion aushandeln

Rund vier Millionen Kunden hat die Streamingplattform Joyn von Prosieben Sat1.  - Copyright: picture alliance/dpa | Matthias Balk
Rund vier Millionen Kunden hat die Streamingplattform Joyn von Prosieben Sat1. - Copyright: picture alliance/dpa | Matthias Balk

Das Geschäft mit linearem Fernsehen hatte bessere Tage. Deshalb sollen ProsiebenSat1 und Sky im Hintergrund an einer möglichen Fusion arbeiten, berichtete die "Süddeutsche Zeitung (SZ)". Die Unternehmen, die einst Teil des Medienimperiums von Leo Kirch waren, trennten sich nach dessen Zusammenbruch vor mehr als 20 Jahren. Nach Informationen der "SZ" seien die Gespräche über eine gemeinsame Streamngplattform von Prosieben Sat1 und Sky Deutschland noch in einem sehr frühen Stadium.

Sky Deutschland gehört zur britischen Sky-Gruppe, die Teil des amerikanischen Medienkonzerns Comcast ist. Comcast suche seit geraumer Zeit nach einem Käufer für Sky in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien, so die "SZ". Sky Deutschland betreibt den Streamingdienst Wow, der Inhalte von HBO und Eigenproduktionen anbietet und einer der größten Finanziers der Deutschen Fußball-Liga sei.

ProsiebenSat1 habe auf seiner hauptsächlich werbefinanzierte Streamingplattform Joyn rund vier Millionen Kunden. Die Einnahmen von Sky dagegen stammten hauptsächlich aus Abos, laut "SZ" mit schrumpfenden Einnahmen. Zusammen könnten Joyn und Wow zu einer größeren Streaming-Plattform werden, um so der Konkurrenz durch RTL plus, Disney+, Netflix und im Sportbereich durch Dazn die Stirn zu bieten.

Berlusconis Medienunternehmen MFE bekommt wohl zwei Sitze im Aufsichtsrat

Viermal war Silvio Berlusconi Ministerpräsident Italiens.  - Copyright: Franco Origlia via Getty
Viermal war Silvio Berlusconi Ministerpräsident Italiens. - Copyright: Franco Origlia via Getty

Media for Europe (MFE), das Medienunternehmen des italienischen Politikers Silvio Berlusconi (Forza Italia), hält etwa 29 Prozent der Anteile an Prosieben Sat1 und hat zwei nominierte Kandidaten für den Aufsichtsrat des Fernsehkonzerns.

Prosieben Sat1 kämpfe derweil mit Problemen in seinem Kerngeschäft, dem linearen Fernsehen, denn die Werbeeinnahmen gingen zurück. Der neue Konzernchef Bert Habets – der von RTL kommt – habe trotz eines Verlustes von 15 Millionen Euro im ersten Quartal 2022 Optimismus für die restlichen Monate gezeigt und ein Sparprogramm angekündigt, schreibt "SZ". Trotzdem habe er größere Zukäufe nicht ausgeschlossen.

jr