Prozess: Versicherungssachbearbeiter veruntreut knapp 320.000 Euro

Berlin. Richter am Amtsgericht Tiergarten haben am Dienstag einen Sachbearbeiter einer Versicherung wegen gewerbsmäßiger Untreue zu drei Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt. Seine Ehefrau wurde wegen Beihilfe zur Untreue zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Ihre Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Die Verurteilten müssen zudem 318.573,17 Euro zurückzahlen.

Ehepaar veruntreut Geld einer Versicherung

Die Ankläger warfen dem 33-jährigen Felix H. vor, von Juli 2014 bis Februar 2019 als Sachbearbeiter einer Versicherungsgesellschaft in insgesamt 112 Fällen Gelder vom Konto der Versicherung auf private Konten seiner Ehefrau Carolin H. überwiesen zu haben. Der damals im Bereich der Schadensregulierung tätige Angeklagte habe bei den Taten Zahlungen so deklariert, als wäre eine Versicherungsleistung wegen eines Schadensfalls an einen Großkunden erfolgt, hieß es im Urteil.

Die ebenfalls angeklagte 33 Jahre alte Ehefrau hat die Gelder auf weitere, teilweise gemeinsame Konten weitergeleitet. „Sie wusste, dass es sich um illegale Gelder handelte“, so die Vorsitzende Richterin. Die treibende Kraft sei allerdings der Ehemann gewesen. „Sie haben das Geld verprasst.“

„Ich wollte meine Frau auf Händen tragen“

Das Paar aus Lichtenberg hatte gestanden. Er habe den Schwindel „aus Liebe“ begonnen, so der Versicherungskaufmann. „Ich wollte meine Frau auf Händen tragen.“ Um ihr und seinen Kindern mehr bieten zu können, als es mit seinem „normalen Einkommen“ möglich war, habe er Schadensfälle erfunden...

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