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Nach Ausschluss von russischen Profis: Punkte-Chaos bei Wimbledon?

Nach dem Ausschluss der russischen und belarussischen Tennis-Profis droht den Organisator*innen von Wimbledon Ungemach. So planen die ATP und die WTA eine harte Strafe gegen das Grand-Slam-Turnier.

Die aktuelle Nummer 1 der Weltrangliste Novak Djokovic
Wird es bei Wimbledon dieses Jahr keine Weltranglistenpunkte geben? (Bild: Sport1)

In rund zwei Monaten startet in London das prestigeträchtige Wimbledon-Turnier. Dabei ist schon jetzt klar, dass die 135. Austragung als eines der kontroversten Ausgaben in die Geschichte eingehen wird.

Vor rund vier Wochen gaben die Organisator*innen bekannt, dass sie aufgrund des Kriegs in der Ukraine keine Profis aus Russland und Belarus zulassen. In der Folge hagelte es Kritik, unter anderem auch vom deutschen Tennis-Star Alexander Zverev. Die Spielervereinigungen ATP und WTA drohten mit Konsequenzen - und scheinen sich nun geeinigt zu haben.

Keine Weltranglistenpunkte für Wimbledon?

Laut übereinstimmenden Medienberichten steht im Raum, dass es für das Grand-Slam-Turnier in England keine Punkte für die Weltrangliste geben soll. Ein Bericht der "Daily Mail" bezieht sich dabei auf Spieler-Kreise, bei denen die Entscheidung von Wimbledon nicht gut angekommen sein soll.

Das hätte weitreichende Auswirkungen auf das Ranking. Schließlich bekommt der Sieger 2.000 Punkte. Zudem müsste die Frage geklärt werden, wie mit den Punkten aus dem vergangenen Jahr umgegangen wird. Schließlich zählen diese nach einem Jahr nicht mehr für die aktuelle Weltrangliste.

Die britische Tennis-Spielerin Tara Moore verkündete auf ihren Social-Media-Kanälen, dass der Spielerrat der WTA und ATP, zudem auch Rafael Nadal und Roger Federer gehören, diese Entscheidung bereits getroffen hat. So soll es für das Turnier keine Punkte geben. Sie kritisiert dabei die Tatsache, dass die Spielerinnen und Spieler vor dieser weitreichenden Entscheidung nicht befragt wurden.

Auch der deutsche Tennis-Profi Dustin Brown äußert sich auf Twitter kritisch: "Warum kann man es jetzt machen, aber als Corona anfing und es die Diskussion um die US Open und keine Punkte (wenn ich mich richtig erinnere) gab, gesagt wurde, dass es wegen TV-Verträgen etc. nicht funktioniert?"

Entscheidung der ATP und WTA rückt näher

Eine offizielle Mitteilung der beiden Organisation, die sich bei dem Masters-Turnier in Madrid zu dem Thema ausgetauscht haben sollen, wird es wohl in den nächsten Tagen geben. Das gab zumindest die ATP am Montag in einer Meldung bekannt, die ein erster Hinweis für mögliche Wimbledon-Strafen sein kann.

So verzichten sie auf harten Strafen gegen die englischen Rasen-Turnier in Eastbourne und Queen's, die ebenfalls ein Teilnahme-Verbot für die die russischen und belarussischen Profis ausgesprochen hat. "Nach Rücksprache mit dem Spieler- und Turnierrat kann die ATP bestätigen, dass die diesjährigen ATP-Turniere in Eastbourne und Queen's wie gewohnt stattfinden wird, mit vollen Ranking-Punkten", hieß es von der ATP.

Dennoch behält sich die Organisation vor, Strafen gegen den Ausrichter, die Lawn Tennis Association, auszusprechen. Die WTA, zuständig für die Frauen-Turniere, hat sich derweil noch nicht geäußert, ob sie die Turniere in Birmingham, Eastbourne und Nottingham für ihre Entscheidung bestrafen wird.

Sollten die beiden Spieler-Vereinigungen tatsächlich verkünden, das sie keine Weltranglistenpunkte für Wimbledon vergeben, würde das die Tennis-Welt merklich erschüttern.

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