Pyro und Böller: Darum eskalierte das Frankfurt-Spiel

Rund 60 Minuten verlief das Duell zwischen Eintracht Frankfurt und dem belgischen Vertreter Royal Antwerpen friedlich.

Dann aber legte der Gästeblock mit einer großangelegten Pyro-Show los. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Europa League)

Die Mahnungen des Stadionsprechers gingen im Rauch unter. Es war der Auftakt zu einer wilden Schlussphase auf den Rängen.

Eintracht-Fans werfen Böller in Richtung Rasen

Die Partie plätscherte beim Stand von 1:1 vor sich dahin, beide Mannschaften kamen kaum zu konstruktiven Angriffen. Aber just in dem Zeitpunkt, als die Eintracht erstmals nach langer Zeit wieder tief in der gegnerischen Hälfte auftauchte, unterbrachen ausgerechnet die eigenen Fans einen vielversprechenden Versuch.

Ein lauter Knall hallte durch das Stadion und sorgte für einen Schockmoment. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Europa League)

Timothy Chandler, der gerade zur Flanke ansetzte, erschrak und brachte das Leder nur noch unkontrolliert in die Mitte. Dort war sofort Birger Verstraete zu Boden gegangen und griff sich an die Ohren.

Nach einer Behandlungspause ging es für den Mittelfeldspieler allerdings weiter, sein Trainer Brian Priske gab Entwarnung: „Ich denke, dass es ihm gut geht. Immerhin konnte Birger durchspielen. Ich bin aber kein Arzt.“

Antwerpen wirft Pyro – Eintrachtfans kontern erneut mit Böllern

Damit allerdings nicht genug. Die Anhängerschaft aus Antwerpen feierte das 2:1 kurz vor Abpfiff mit Pyrotechnik – die in Richtung Gegentribüne in den Eintracht-Block flog - brandgefährlich!

Zeitgleich gab es den nächsten lauten Knall aus der Kurve der Hessen. Es handelte sich hierbei offenbar um eine Revanche für die Vorkommnisse im Hinspiel, als ein Böller hinter Kevin Trapp explodierte.

Trainer Oliver Glasner fand kritische Worte: „Was auf den Rängen passiert ist, war vermeidbar – und zwar von allen Beteiligten!“

Sportvorstand Markus Krösche wurde auf SPORT1-Nachfrage deutlich: „Man muss ehrlicherweise sagen, dass diese Szenen nicht zum Fußball gehören.“ Empfindliche Geldstrafen sind wohl die Folge, die UEFA wird sicherlich ermitteln.

Last-Minute-Wahnsinn durch Paciencia

Auch auf dem Feld sollte noch etwas passieren. Das späte Gegentor konterte die Eintracht in gewohnter Manier mit einem Last-Minute-Treffer. Der kurz zuvor eingewechselte Goncalo Paciencia schraubte sich nach Flanke von Filip Kostic in die Höhe und nickte den Ball sehenswert zum 2:2 ein.

In drei von fünf Europa-League-Duellen holte die Eintracht somit in letzter Sekunde noch wertvolle fünf Punkte.

Wettbewerbsübergreifend trafen die Hessen viermal in den vergangenen fünf Begegnungen tief in der Nachspielzeit.

Die direkte Qualifikation für das Achtelfinale ist dadurch zwar noch nicht gesichert, doch immerhin reicht bei Fenerbahce Istanbul (0:1 gegen Olympiakos Piräus) für das Weiterkommen als Gruppensieger ein Remis.