Crash-Quali! Leclerc mit "Scheißrunde" zur Pole - Schumacher top

Crash-Quali! Leclerc mit "Scheißrunde" zur Pole - Schumacher top
Crash-Quali! Leclerc mit "Scheißrunde" zur Pole - Schumacher top

Charles Leclerc hat sich die Pole Position für den Großen Preis von Aserbaidschan geschnappt.

Der Ferrari-Pilot sicherte sich etwas überraschend im ereignisreichen Qualifying in Baku die beste Startposition für das Rennen (Formel 1: Das Rennen von Baku am Sonntag ab 14 Uhr im LIVETICKER).

WM-Spitzenreiter Max Verstappen (Red Bull) landete als Dritter unerwartet hinter Titelverteidiger Lewis Hamilton, der mit dem Mercedes bisher große Probleme in Baku hatte und viel mehr rausholte als zu erwarten war.

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Ferrari-Pilot Leclerc profitiert von Unfällen

"Eigentlich war es eine Scheißrunde, dachte ich zumindest", sagte Leclerc, der davon profitierte, dass Unfälle von AlphaTauri-Pilot Yuki Tsunoda (Japan) und seines Teamkollegen Carlos Sainz (Spanien) kurz vor dem Ende des Qualifyings für eine Rote Flagge und den Abbruch sorgten.

Für Leclerc ist es die neunte Pole seiner Formel-1-Karriere und die zweite der Saison. Die erste in seiner Heimat Monaco vor zwei Wochen konnte er wegen eines Defekts nicht nutzen.

Rekord-Weltmeister Hamilton zeigte sich bereits am Funk überrascht von Rang zwei und erklärte danach: "Unsere Rennpace war besser als die auf einer Runde. Ich hoffe, dass das so bleibt und wir mit den anderen kämpfen können."

Verstappen im Red Bull, der als klarer Pole-Favorit galt, ärgerte sich dagegen: "Wir haben ein gutes Auto hier und dann passiert dieser Scheiß. Ich wäre gern von weiter vorne gestartet, aber im Qualifying passieren nun mal solche Dinge."

Vettel im Pech - Schumacher überzeugt

Aston-Martin-Fahrer Sebastian Vettel schaffte es nicht in die letzte Quali-Runde und startet von Platz elf. Der Deutsche hatte großes Pech, da ihm eine letzte schnelle Runde nach einem Crash von Daniel Ricciardo in Q2 verwehrt worden war.

Mick Schumacher im Haas wurde Siebzehnter, knapp vor seinem Teamkollegen Nikita Mazepin (18.) - so gut war der Sohn von Michael Schumacher im Qualifying noch nie.

Dabei profitierte der 22-Jährige allerdings von zwei Ausfällen: Vettels kanadischer Teamkollege Lance Stroll crashte ebenso wie der Italiener Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo) im Q1, beide starten vom Ende des Feldes.

"Wir haben alles rausgeholt aus dem Paket, ich hatte einen Fehler auf meiner schnellen Runde drin", sagte Schumacher bei Sky: "Ich glaube, wir haben hier ein Defizit auf der langen Gerade. Ich habe aber das interne Battle gewonnen, bin auf jeden Fall happy."

Unfälle und Rote Flaggen bestimmen Qualifying

"Home of the Streetfighters" wird die Strecke genannt, und tatsächlich bot jede Session Spektakel.

In dem wilden Qualifying gab es fünf Einschläge und viermal Rote Flaggen. So sorgten in Q1 Stroll und Giovinazzi für Rote Flaggen, Ricciardo im McLaren mit seinem Crash für ein vorzeitiges Ende von Q2.

Die letzte schnelle Runde ganz am Schluss von Q3 entfiel ebenfalls, weil Yuki Tsunoda (Alpha Tauri) einen Unfall baute, der das Ende des Qualifying bedeutete. Es war der vierte Einschlug beim wilden Ringen um die Plätze.

Wenige Sekunden später erwischte es auch noch Carlos Sainz im Ferrari, der den Einschlag des Japaners vor ihm gesehen und sich dabei so sehr erschrocken hatte, dass er den Bremspunkt verpasste und nach einem Dreher ebenfalls die Mauer touchierte.

Fahrerwertung: Verstappen liegt vor Hamilton

Beim vergangenen Rennen in Monaco hatte Verstappen durch seinen Sieg die WM-Führung übernommen, vier Punkte trennen ihn von Hamilton. Auch in der Teamwertung liegt sein Rennstall mit einem Zähler vor Mercedes.

Eine solche Doppelführung hatte es für Red Bull zuletzt im Jahr 2013 gegeben, als Vettel mit dem Rennstall zu seinem vierten und bis heute letzten Titel fuhr.

Umso ärgerlicher, dass es im Qualifying für Red Bull nicht gut lief, obwohl die Österreicher das schnellste Auto in Baku stellen. Für Hamilton bietet sich nun unerwartet die Chance auf eine schnelle Revanche.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)