"Weiß nicht genug über Fußball": Mbappé abgewatscht

Bereits im Vorfeld der Weltmeisterschaft hat sich Frankreichs Superstar Kylian Mbappé zahlreiche Feinde in Argentinien, sogar in ganz Südamerika, gemacht.

Mit Aussagen wie „in Südamerika ist der Fußball nicht so weit fortgeschritten wie in Europa“, sorgte der 23-Jährige in einem Interview mit TNT Sport Brasil im Vorfeld der WM für Unverständnis, wie auch bei einem Argentinien-Star. (Argentinien vs. Frankreich - LIVE im SPORT1-Ticker)

„Deshalb haben bei den letzten Weltmeisterschaften immer die Europäer gewonnen“, fuhr Mbappé fort, der dies vor allem mit schwachen Gegnern in der Qualifikation begründete: „Argentinien und Brasilien spielen nicht auf einem hohen Niveau, um zur Weltmeisterschaft zu kommen“ (...) Wir haben zum Beispiel die Nations League. Wenn wir zur WM kommen, werden wir bereit sein.“

Seine Kritik am südamerikanischen Fußball kam auch bei den argentinischen Spielern nicht gut an. Zum Beispiel bei Emiliano Martínez, der auf der finalen Pressekonferenz vor dem Finale auf Mbappés Aussagen angesprochen wurde.

Argentiniens Torhüter widerspricht Mbappé deutlich

„Mbappé weiß nicht genug über Fußball, er hat noch nie in Südamerika gespielt“, sagte der Keeper. Wer diese Erfahrung nie gemacht habe, könne auch „nichts sagen. Aber das ist nichts. Sie wissen, dass wir ein Weltklasse-Team sind und dafür respektieren sie uns.“ Am Sonntag will Argentinien nun die passende Antwort geben. (DATEN: WM-Spielplan 2022)

„Ich habe gehört, was er gesagt hat, aber Argentinien und Brasilien haben Spieler mit großartiger Qualität und Talent“, meinte zuletzt auch der argentinische Stürmer Lautaro Martínez: „Wir spielen wie die meisten Brasilianer in Europa. Ich fand einfach, dass das ein unfairer Kommentar war.“

Doch für Argentinien geht es nicht nur um die streitbaren Aussagen von Mbappé, es geht auch um eine Revanche für 2018, als die Albiceleste bereits im Achtelfinale von den Franzosen aus dem Turnier geworfen wurden.

Europäer zuletzt häufiger erfolgreich

Mit 3:4 unterlagen Messi und Co. gegen die Équipe Tricolore um den damaligen Doppelpacker Mbappé, die später den WM-Titel einfuhr.

Blick man jedoch auf Endspiel-Duelle zwischen europäischen und südamerikanischen Mannschaften, fällt die Statistik nicht zu Gunsten der Europäer aus. Von bereits zehn Aufeinandertreffen in einem WM-Finale gewannen südamerikanische Mannschaften sieben, europäische Mannschaften nur drei. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)

Das letzte Aufeinandertreffen in diesem Rahmen fand 2014 statt, als Deutschland die Argentinier im Endspiel besiegte und damit die Statistik der jüngeren Vergangenheit in Richtung der Europäer drehte. Diese gewannen nämlich zwei der letzten drei Duelle.