Rad-Boss zürnt nach Tour-Eklat

Rad-Boss zürnt nach Tour-Eklat
Rad-Boss zürnt nach Tour-Eklat

Solche Szenen haben schon bei der Tour de France der Männer für einen großen Wirbel gesorgt - bei der Frauen-Rundfahrt ist es nun zu einem ähnlichen Eklat gekommen!

Am Mittwoch wurden mehrere Radfahrerinnen auf der vierten Etappe der Tour de France Femmes von den Begleitmotorrädern behindert. Betroffen war dabei vor allem die Deutsche Kathrin Hammes, die gleich zweimal binnen weniger Augenblicke Tuchfühlung zu den motorisierten Zweirädern hatte, Schlimmeres aber verhindern konnte.

Ex-Profi Adam Hansen, der mit seinen 20 Grand-Tour-Teilnahmen einen Allzeitrekord hält und Vorsitzender der Radrennfahrervereinigung CPA ist, entfachte daraufhin eine neue Diskussion.

„Ich habe es wirklich genossen, die Tour de France Femmes zu gucken, aber in welcher Welt darf ein Motorrad eine Fahrerin aus dem Weg schieben?“, ärgerte sich Hansen bei Twitter.

Und weiter: „Oder ist es nur, um ihr zu sagen, dass sie von einem weiteren Motorrad überholt werden wird? Wenn man nicht sicher überholen kann, sollte man nicht überholen. Wir brauchen eine bessere Ausbildung für einige Motorradfahrer.“

Motorrad-Ärger auch bei Tour der Männer

Bei der Männer-Rundfahrt entwickelten sich die Diskussionen um die Motorradfahrer bereits zum Dauerthema.

Auf der 17. Etappe brachten die motorisierten Zweiräder sowohl Tour-Sieger Jonas Vingegaard als auch Thibaut Pinot an einem Steilstück des Col de la Loze zum Stehen. Daraufhin wurden der ehemalige französische Radstar Thomas Voeckler, der für France Télévisions auf dem Motorrad saß, und sein Pilot für das folgende Teilstück gesperrt und mit einer Geldstrafe von 500 Schweizer Franken belegt.

Drei Tage zuvor war auch Tadej Pogacar von einem Begleit-Motorrad ausgebremst worden, als dieser am Anstieg hinauf zum Col de Joux Plane eine Attacke auf Vingegaard forcierte.

Hammes spricht sich gegen Motorrad-Ausschluss aus

Im Gegensatz zu den Ausschlüssen bei der Männer-Rundfahrt verhinderte Hammes selbst nun aber ähnliche Konsequenzen. Die 34-Jährige habe sich nach Angaben von Belén López, einer Vertreterin der CPA-Fahrerinnen, dagegen ausgesprochen.

„Nach der gestrigen Etappe habe ich mit Kathrin Hammes gesprochen, denn unsere erste Option war, das Motorrad auszuschließen. Aber sie und ihr Sportdirektor haben mir gesagt, dass sie einen Ausschluss für übertrieben hielten, weil so etwas bei Rennen vorkomme, und dass eine Geldstrafe besser wäre“, schilderte López gegenüber cyclingnews.

López ergänzte: „Ich habe dann mit der Jury gesprochen und wir waren uns einig, dass die Strafe das Beste ist.“