Real-Boss: Die Wahrheit über Ramos und Zidane

Real-Boss: Die Wahrheit über Ramos und Zidane

Trainer-Wechsel, Abgang einer Spieler-Legende, die angespannte Finanzlage und der Wirbel um die Super League: Real Madrid durchlebt turbulente Zeiten.

Nun hat Vereinspräsident Florentino Pérez in einem ausführlichen Interview Klartext gesprochen. Der Unternehmer erklärte unter anderem die Trennungen von Zinédine Zidane und Sergio Ramos.

"Da ich ihn kenne, hat mich das nicht überrascht", sagte der 74-Jährige über "Zizou" bei Onda Cero. Der Coach war nach der letzten Saison zurückgetreten. "Es war eine der Möglichkeiten, denn es war ein hartes Jahr. Es erschöpft einen auch, Trainer zu sein."

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Pérez beteuerte, um seinen Coach gekämpft zu haben: "Zidane ist ein einfacher Typ: Wenn er sagt, dass er gehen will, ist er schon gegangen." Den offenen Brief, den der einstige Weltstar nach seinem Abschied veröffentlichen ließ, habe er nie gelesen. "Ich schwöre auf meine Enkelkinder, dass ich ihn nicht gelesen habe. Mir wurde gesagt, dass Zidane diesen Brief sicher nicht geschrieben hat, sondern jemand anders."

Pérez über die "Wahrheit" bei Ramos

Zidane hatte in dem Schreiben unter anderem auch Kritik an der Vereinsspitze um Pérez geäußert.

Der Real-Boss weiter: "Wenn es nach mir ginge, würde er wieder Trainer von Real Madrid werden. Er hat die Hoffnung, Nationaltrainer von Frankreich zu sein und sicherlich wird er das."

Nach Zidane hatte auch Ramos den Klub verlassen, auch er ging begleitet von Misstönen. Der langjährige Kapitän hatte bei seiner Abschieds-PK deutlich gemacht, dass er gerne geblieben wäre. Als er ein Vertragsangebot von Real habe annehmen wollen, sei dieses aber zurückgezogen worden.

Pérez dazu: "Wir haben ihm einen Vertrag angeboten und gesagt, dass es dafür eine Frist gibt. Das ist die Wahrheit." Real werde für Ramos Heimat bleiben. "Eines Tages wird er auch sicherlich zurückkehren. Ich mag ihn, als wäre er mein Sohn und ich wünsche ihm nur das Beste.“

Nun geht Real also erstmal ohne Ramos in die nächste Saison. Mit Raphael Varane könnte noch ein zweiter Innenverteidiger bald gehen. "Er spielt die Europameisterschaft und wenn er zurückkommt, werden wir ihn fragen. Wir haben noch nicht mit ihm gesprochen." Der Vertrag des Franzosen läuft nächstes Jahr aus.

Mbappé? Haaland? Pérez schweigt

Über weitere Neuzugänge - Madrid holte bereits David Alaba ablösefrei vom FC Bayern - wollte Pérez nichts sagen. Auch zu den Wunsch-Transfers der Fans, Kylian Mbappé und Erling Haaland wollte er sich aus Respekt vor deren aktuellen Vereinen nicht äußern.

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Denn bei den Königlichen will man in finanziell schwierigen Zeiten verstärkt auf die Jugend setzen. "Ich weiß, was die Mitglieder und Fans von Real Madrid wollen: dass die besten Spieler hier sind. Aber sie kommen manchmal auch mit 18 Jahren und dann muss man warten, bis sie die besten sind."

Über die Super League, an der nur noch drei Klubs öffentlich festhalten, sagte er: "Dass nur noch Madrid, Barca und Juve dabei sind, ist eine Lüge. Es sind weiterhin alle Klubs vertreten, keiner ist ausgetreten. Wir haben eine verbindliche Vereinbarung getroffen und niemand kann austreten."

Man sei vor Gericht gezogen "und dort wurde gesagt, dass die Super League angehen kann. Die UEFA will ihre Privilegien behalten. Wir Klubs verlieren 800 Millionen Euro und Aleksander Čeferin (Präsident der UEFA) erhöht sich sein eigenes Gehalt."