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Cristiano Ronaldo genial und hinterlistig - BVB verdammt gut

Cristiano Ronaldo genial und hinterlistig - BVB verdammt gut

Borussia Dortmund trotzt Real Madrid am 2. Spieltag der Gruppenphase der Champions League ein 2:2 ab. Cristiano Ronaldo war Held und Teufel zugleich. Und der BVB hat so verdammt viel drauf. Dies und mehr in der Yahoo-Analyse.

Mario Götze vs. Toni Kroos

Der eine schoss Deutschland zum WM-Titel und war seitdem im Dauertief. Der andere ist die vielleicht beste Mittelfeld-Passmaschine der Welt. Am Dienstag trafen Mario Götze und Toni Kroos aufeinander und beide lieferten eine gute Vorstellung ab. Man sieht Götze an, dass er endlich wieder Spaß am kicken hat. Er bot sich oft an und versuchte mit direkten, vertikalen Pässen das Tempo des Dortmunder Offensivspiels zu erhöhen. Nicht alles funktionierte, aber es ist wieder ein Genuss, Götze zuzuschauen. Dass er unglaubliche Dinge mit dem Ball anstellen, hat nie jemand bestritten, aber er zeigt es endlich auch wieder.

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Kroos spielte ohne Casemiro an seiner Seite etwa zehn Meter weiter hinten. Er nahm die ersten Bälle aus der Viererkette auf und zog dann die Fäden im Aufbauspiel der Königlichen. Passquote in Halbzeit eins: 100 Prozent, insgesamt kam Kroos auf 97 Prozent. Kein Auftritt, der in die Geschichte eingehen wird, aber es wurde einmal mehr klar, dass Kroos Real Madrid eine Menge geben kann.

 

Ronaldo - genial und hinterlistig

Ein gefährlicher Freistoß nach 100 Sekunden. Ein gnadenloser Abschluss zum 0:1. Ein klasse Kopfballtor, das wegen Abseits nicht anerkannt wurde. Eine messerscharfe Flanke vor dem 1:2. Und das alles, obwohl er noch weit entfernt ist von 100 Prozent körperlicher Fitness. Cristiano Ronaldo war an den entscheidenden Szenen des Spiels beteiligt. Seine Gabe, minutenlang abzutauchen, um dann plötzlich zu explodieren, ist einzigartig. Man kann ihn einfach nie über 90 Minuten verteidigen. Allerdings hätte CR7 das Ende der Partie nicht erleben dürfen. Mitte der zweiten Halbzeit trat er, am Boden liegend, gleich zweimal nach Marcel Schmelzer. Eine klare Tätlichkeit, die allerdings völlig ungeahndet blieb.

Das soll die Nummer eins sein?

Zinedine Zidane hat sich festgelegt. Keylor Navas ist seine Nummer eins, Kiko Casillo “nur” Vertreter zwischen den Pfosten. Ganz ehrlich, das muss ein Witz sein. Das Geschenk, das Navas an den BVB vor dem 1:1 machte, sieht man nicht mal in der Kreisklasse. Einen harmlosen, zentral geschossenen Freistoß boxte Navas frontal nach vorne auf den Körper von Varane, der nie und nimmer damit rechnen und somit auch nicht mehr ausweichen konnte. Navas hätte den Ball easy runterpflücken können ohne jegliche Torhüter-Mätzchen. So aber war der BVB wieder im Spiel. Navas hielt zwar auch zwei, drei richtig gute Bälle, aber so ein Bock darf der Nummer eins von Real Madrid einfach nicht passieren.

Noch ein bisschen zu grün - aber verdammt gut

Was die junge Dortmunder Mannschaft gegen den Titelverteidiger ablieferte, war absolut sehenswert. Der BVB schnürte Real mit sehr variablem Angriffsspiel in der ersten Halbzeit ein, machte allerdings den Fehler, im letzten Drittel nicht konsequent und torgeil genug zu sein. In der Schlussphase ging Dortmund volles Risiko, mit Schürrle, Mor und Pulisic kamen drei frische Kräfte, die allesamt voll einschlugen. Schürrle sicherte dem BVB kurz vor Spielende mit seinem Hammer in den linken Giebel immerhin einen Punkt. Wie gut der neue BVB bereits funktioniert, konnte man in den letzten Wochen bereits erkennen. Dass die Mannschaft aber auch gegen Real Madrid so durchzieht, ist bemerkenswert. Dortmund lieferte auf ganzer Linie ab und hätte dieses Spiel gewinnen müssen. Die Fehlerquote war dafür aber noch zu hoch. Das 0:1 darf so nie fallen. Dortmund spielte wieder den letzten Pass nicht sauber und stand beim Gegenangriff defensiv dann zwei gegen vier. Sportchef Michael Zorc kritisierte nach der Partie zudem die schwache Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit. "Da haben wir unsauber gespielt und waren nicht präsent." Alles in allem war das aber ein sehr erfrischender Auftritt von Borussia Dortmund.