Regen-Chaos um Zverev in Wimbledon

Bei den 136. All England Championships in Wimbledon sind wegen des anhaltenden Regens am Dienstagnachmittag zahlreiche Matches abgesagt worden.

Dazu gehören die Erstrundenmatches von Alexander Zverev, Tatjana Maria und Jule Niemeier. Noch auf dem Spielplan standen zunächst die Matches von Tamara Korpatsch und Yannick Hanfmann, der den fünften Satz gegen Taylor Fritz zu Ende bringen muss.

Am frühen Abend dann allerdings die Ernüchterung, überbracht vom Veranstalter. Alle auf den Außenplätzen angesetzten Partien fielen dem Wetter zum Opfer, insgesamt 71 der 77 geplanten. Einzig die auf dem Centre Court und Platz 1 angesetzten Partien konnten stattfinden, da die Plätze überdacht werden können.

Zahlreiche Absagen aufgrund des Regens

Im Laufe des Nachmittags tröpfelten die Absagen nach und nach herein. Erst erfuhr Tatjana Maria, dass ihr Erstrundenmatch auf Court 18 nicht stattfinden würde, etwas später war auch für Zverev und Niemeier klar: Frühestens am Mittwoch werden sie ihre Auftaktduelle bestreiten können, Regen ist da nicht mehr vorhergesagt.

Zu den Glücklichen, weil sein Spiel auf einem der beiden überdachten Courts angesetzt wurde, gehörte Carlos Alcaraz. Der 20 Jahre alte Weltranglistenerste besiegte auf Court 1 den 16 Jahre älteren Jeremy Chardy aus Frankreich in 1:53 Stunden 6:0, 6:2, 7:5. Der Spanier wäre im Achtelfinale ein möglicher Gegner für Zverev.

Auch Elena Rybakina, die bei den French Open wegen einer Viruserkrankung ausgestiegen war, setzte sich nach anfänglichen Mühen 4:6, 6:1, 6:2 gegen Shelby Rogers aus den USA durch. Zu Gast war dort in erster Reihe: Tennis-Legende Roger Federer an der Seite seiner Frau und Herzogin Kate.

Bereits während ihres Matches wurden kurz vor 15.00 Uhr Ortszeit zehn Matches vorsorglich abgesagt, darunter auch jenes von Maria.

Wimbledon eigentlich regenerprobt

Im Umgang mit dem Regen sind sie im All England Club allerdings erprobt. Eine erste Erleichterung war 1971 die Einführung von Abdeckplanen auf den Plätzen. 2009 wurde dann zunächst der Centre Court überdacht, 2019 der Court 1. Seitdem gab es keinen Tag mehr ohne Matches wie zuletzt 2004.

Damals waren der erste Mittwoch und der erste Samstag komplett als Spieltage ausgefallen. Allerdings: Auch ein Dach hilft nicht immer, wenn es heftig wird. 2016 etwa musste zuletzt der spielfreie sogenannte „Middle Sunday“ geopfert werden, um das Programm durchziehen zu können.

Seit dem vergangenen Jahr wird grundsätzlich an diesem Tag gespielt, um den Spielplan zu entzerren.

Ex-Wimbledon-Champ Stich kritisiert Organisation

In der ersten Turnierwoche werden ohne Regen für gewöhnlich 365 Matches absolviert, die Kritik am Umgang mit dem Regen am Montag und Dienstag wurde allerdings bereits laut. So stellte Michael Stich am Sky-Mikrofon bereits in den Vordergrund, den Spielern ähnliche Regenerationszeiten gewähren zu müssen.

Auch wurde das Dach über dem Centre Court am Montag zu langsam geschlossen und Laubbläser sowie Novak Djokovic persönlich mit einem Handtuch mussten nachhelfen, um den Spielbelag zu trocknen.