Werbung

Regenbogenbinde: UEFA überprüft gegen Neuer

Regenbogenbinde: UEFA überprüft gegen Neuer
Regenbogenbinde: UEFA überprüft gegen Neuer

DFB-Kapitän Manuel Neuer droht Ärger mit der Europäischen Fußball-Union. Die UEFA überprüft die Regenbogenbinde, mit Neuer als Spielführer der deutschen Nationalmannschaft bei der EM aufläuft. Das bestätigte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Sonntag auf SID-Anfrage, nachdem RTL/n-tv.de von Ermittlungen der UEFA gegen den 35 Jahre alten Torwart berichtet hatte. Die UEFA sieht die Binde offenbar als ein politisches Zeichen, was von ihren Statuten verboten ist. Neuer könnte mit einer Geldstrafe belegt werden.

"Es stimmt, dass die Kapitänsbinde überprüft wird. Dazu werden wir uns auch mit der UEFA besprechen. Die Regularien besagen, dass die offiziell von der UEFA bereitgestellte Binde getragen werden muss. Der Juni steht auch im Sport im Zeichen von 'Pride', um sich für mehr Vielfalt stark zu machen. Auch in diesem Jahr beteiligt sich der DFB mit verschiedenen Aktionen. Manuel Neuer trägt bereits seit dem Testspiel am 7. Juni gegen Lettland die Regenbogenbinde. Als Zeichen und klares Bekenntnis der gesamten Mannschaft für Diversität, Offenheit, Toleranz und gegen Hass und Ausgrenzung. Die Botschaft lautet: wir sind bunt!", sagte Pressesprecher Jens Grittner aus dem Quartier der Nationalmannschaft.

Der Regenbogen steht für die Solidarität mit der LGBT-Gemeinschaft, zudem ist der Juni für sie der "Pride Month". Neuer hatte die Binde erstmals bei der EM-Generalrobe am 7. Juni in Düsseldorf gegen Lettland (7:1) getragen. Dies tat er danach auch bei den beiden EM-Partien gegen Weltmeister Frankreich (0:1) und Titelverteidiger Portugal (4:2) in München.

Der Regenbogen wird in den kommenden Tagen ohnehin zum Politikum. Die Stadt München will am Montag beschließen, die Arena im dritten deutschen Gruppenspiel gegen Ungarn am Mittwoch (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in Regenbogenfarben erleuchten zu lassen - als "sichtbares Zeichen der Solidarität mit der LGBT-Community in Ungarn".

Der Hintergrund: Am vergangenen Dienstag hatte das ungarische Parlament ein Gesetz gebilligt, das die Informationsrechte von Jugendlichen im Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität einschränkt. Die UEFA startete zwar vor der EM eine Kampagne gegen Diskriminierung im Fußball, gilt aber als eng verbunden mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban.