Register für Implantate im Probebetrieb
BERLIN (dpa-AFX) -Eine bundeseigene Datenbank für mehr Qualität und Sicherheit bei Implantaten ist in den Probebetrieb gestartet. Das Register erhielt nun erste Daten zu Brustimplantaten aus Kliniken, wie das Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte. Ab 2024 müssten alle Gesundheitseinrichtungen Maßnahmen mit Brustimplantaten melden. Minister Karl Lauterbach (SPD) sagte, mit Implantaten könnten Frauen nach Brustkrebs oder mit Fehlbildungen mehr Lebensqualität wiedererlangen. Sie sollten sich darauf verlassen können, hochwertige Produkte zu bekommen und bei Problemen schnell informiert zu werden.
Nach dem Start mit Brustimplantaten sollen im "Implantateregister Deutschland" bald auch Endoprothesen für Hüfte und Knie registriert werden, wie Lauterbach erläuterte. Daten des Registers sollten auch für die Forschung ausgewertet werden, um die Versorgung mit Implantaten systematisch zu verbessern. Laut Ministerium wird der Schutz der Gesundheitsdaten garantiert. Die Registerstelle beim Ministerium speichere Angaben zum Implantat und medizinische Daten. Sie habe nur Pseudonyme der Patientinnen und Patienten.
Rufe nach einer schärferen Überwachung und Erfassung waren unter anderem nach dem 2010 aufgeflogenen Skandal um minderwertige Brustimplantate des französischen Herstellers PIP laut geworden, bei denen jahrelang ein nicht zugelassenes Silikongel verwendet wurde. Schon seit längerem gab es Bemühungen um ein Pflicht-Register.