Reichen die Neuzugänge der Monarchs für den Meister?

Reichen die Neuzugänge der Monarchs für den Meister?
Reichen die Neuzugänge der Monarchs für den Meister?

In sechs der letzten sieben Spielzeiten landeten die Dresden Monarchs in der SharkWater GFL Nord auf dem zweiten Platz hinter Rekordmeister New Yorker Lions aus Braunschweig. Fünfmal war die Konsequenz das Halbfinal-Aus bei den Schwäbisch Hall Unicorns. Verständlich, dass die Sachsen und ihre Fans wenig Lust haben, dieses Muster fortzusetzen. (Alles zur GFL)

Also wurde vor der Saison 2021 aufgerüstet. Nicht zum ersten Mal, und wieder vor allem mit Blick auf den Angriff. Der neue Quarterback Kyle James Carta-Samuels spielte College Football für Colorado State. Wide Receiver Darrell Stewart Jr. kommt von Michigan State, und auch aus Europa kam Verstärkung. Receiver Radim Kalous lief 2019 für die tschechische Nationalmannschaft auf.

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Stewart und Kalous haben in den ersten zwei Spielen je vier Touchdown-Pässe gefangen, doch langte dies zu Beginn nicht zum Sieg in Köln. Schon wieder also sind die Monarchs gegenüber Braunschweig im Hintertreffen. Ändern können sie es wohl nur im direkten Duell: Am Samstag gastieren sie in Braunschweig (ab 16:30 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im Stream).

Zweimal reichte es in den letzten vier Spielzeiten immerhin zu einem Unentschieden für die Dresdener. Aber das ist nicht genug. Und ob die Verstärkungen im Angriff genug sein werden, ist die nächste offene Frage. Gegen Köln sah die Monarchs-Defense alles andere als sattelfest aus, auch wenn es auch dort nominell starke Neuzugänge gab.

Neuzugänge in der Dresdner Defensive

Mit neuen Leuten gespickt ist etwa die Defensive Line der Dresdener, und die wird am Samstag besonders gefordert sein. Bei ihren beiden bisherigen Spielen gegen die Berlin Rebels waren die Braunschweiger Löwen vor allem im Linienbereich dominant wie eh und je.

Obwohl im Vergleich zu den Vorjahren der Lions-Kader nicht übermäßig verstärkt zu sein schien, brach Running Back Exavier Edwards immer wieder durch und konnte Quarterback Jake Kennedy in Ruhe seine Pässe anbringen. Bei allem eigenen Angriffsfeuerwerk (das man gegen Braunschweigs Verteidigung sowieso nicht ungestört abbrennen kann) werden die Dresdener Gäste nur hier den Schlüssel zum ersehnten Sieg finden können. (GFL: Spielplan/Ergebnisse und Tabellen)

Nicht nur in Dresden, auch in Potsdam und Köln versucht man dieses Jahr, der langjährigen Braunschweiger Ausnahmestellung mit einer Verstärkung des Angriffs zu begegnen. Während die Potsdam Royals bisher vor allem mit Laufspiel glänzten, haben die Cologne Crocodiles mit durchschnittlich über 430 Yards Raumgewinn pro Spiel bisher den mit Abstand erfolgreichsten Passangriff der Nord-Gruppe. Kölns Quarterback Christian Strong brachte 82 seiner 119 Pässe an, warf 14 Touchdown-Pässe, davon acht auf Markell Castle.

Vorentscheidung um Platz eins

Zweifellos fällt also in Braunschweig eine Vorentscheidung über Platz eins. Doch heißt dies noch lange nicht, dass dem Verlierer dort Platz zwei zufallen wird. Potsdam, Köln und die Berlin Rebels, die gegen Kiel vor dem ersten Heimsieg stehen, werden da ein Wörtchen mitreden.

Auch im Süden scheint das Rennen um Platz zwei offener denn je. Punktgleich mit den Munich Cowboys liegen da zunächst sogar die beiden Aufsteiger aus Ravensburg und dem Saarland mit vorn. Beide kassierten ihre erwarteten Niederlagen gegen Schwäbisch Hall, beide verloren aber noch gegen keinen anderen Gegner.

In Ravensburg treffen sie nun erstmals in der ersten Liga aufeinander. Zu Zweitligazeiten lieferte man sich einige punktreiche Spiele, meist mit dem besseren Ende für die Ravensburger. In der ersten gemeinsamen Erstligasaison lassen die statistischen Daten aber ein leichtes Übergewicht für die Saarland Hurricanes möglich erscheinen.

Goldin überzeugt mit Touchdown-Pässen

Quarterback Josh Goldin warf bereits zwölf Touchdown-Pässe, fast alle auf unterschiedliche Receiver. Mit Neuzugang Vic Wharton haben die Hurricanes einen Mann an Bord, der die Kräfte der Verteidigung so auf sich zieht, dass die Saarländer den durch ihre eigene Jugendarbeit breit aufgestellten restlichen Kader gut in Szene setzen können. Vor allem aber überzeugte die Mannschaft auch in der Passverteidigung.

Dies könnte auch gegen Ravensburg sichtbar werden, später vielleicht auch gegen andere Hauptkonkurrenten um die Play-Off-Plätze wie die Munich Cowboys oder die Allgäu Comets. Die beiden bayerischen Teams der SharkWater GFL treffen am Sonntag in Kempten aufeinander, wobei die Gastgeber erst ihr zweites Spiel bestreiten. Der Auftakt mit einem nicht erwarteten Sieg in Marburg stimmt jedoch hoffnungsfroh, dass man dieses Jahr im Freistaat die Nase vorn haben könnte.

Unicorns spielen um CEFL-Titel

An den Schwäbisch Hall Unicorns werden beide aber wohl wieder einmal nicht vorbeikommen. Die Unicorns spielen am Samstag in Innsbruck um den Titel in der europäischen CEFL gegen die Tirol Raiders. Die Tiroler gewannen die letzten drei Austragungen 2017 bis 2019 dieses Wettbewerbs, wobei sich aber vornehmlich Teams aus Südosteuropa mit den starken Österreichern maßen. (Interview: Ex-NFL-Profi will GFL aufmischen)

Dieses Jahr nahmen die Schwäbisch Hall Unicorns erstmals teil und setzten sich gegen den Schweizer Meister Calanda Broncos im Halbfinale durch. Fünf Jahre nach der krachenden 0:34-Niederlage der Unicorns im Eurobowl-Halbfinale 2016 in Innsbruck bekommen sie so endlich wieder Gelegenheit für eine echte Standortbestimmung im europäischen Vergleich.

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