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Reiter wollen in Tokio "drei bis fünf Medaillen"

Reiter wollen in Tokio "drei bis fünf Medaillen"
Reiter wollen in Tokio "drei bis fünf Medaillen"

Die Reiter wollen bei Olympia in Tokio (23. Juli bis 8. August) "drei bis fünf Medaillen holen". Diese Zielvorgabe nannte Dennis Peiler, Geschäftsführer des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR), im Rahmen einer virtuellen Medienrunde am Donnerstag. "Wir haben uns auf dieses Ziel festgelegt", sagte Peiler: "Das ist ambitioniert, aber in diesem Rahmen wollen wir uns bewegen."

Der Fokus liegt vor allem auf den drei Mannschaften in Dressur, Vielseitigkeit und Springen, die gemäß dem neuen Reglement nur noch mit jeweils drei Reiterinnen und Reitern pro Equipe antreten dürfen. Das Streichresultat entfällt, alle Ergebnisse gehen in die Wertung ein. Hans Melzer, der die Vielseitigkeitsreiter nach 20 Jahren letztmals als Bundestrainer betreut, will trotzdem volles Risiko gehen: "Wir fahren nicht nach Tokio, um nur dabei zu sein. Wir wollen ein Top-Ergebnis, und dafür müssen alle voll reingehen."

In der Vielseitigkeit und beim Springen fehlen der deutschen Mannschaft einige Topstars. So muss Melzer auf Europameisterin Ingrid Klimke verzichten, die nach einem Sturz Ende Mai eine Verletzung des Brustkorbs erlitt, deren Folgen eine Teilnahme in Tokio unmöglich machen. "Der Ausfall von Ingrid ist schon ein Verlust", sagte Melzer: "Wenn Robert Lewandowski nicht dabei ist, schießen die Bayern auch keine 90 Tore in einer Saison."

Bei den Springreitern muss Bundestrainer Otto Becker auf Christian Ahlmann und Weltmeisterin Simone Blum verzichten, deren Toppferde Dominator und Alice nicht fit genug sind. Trotzdem, so Becker, sei sein Team "keine Wundertüte, das sind alles Top-Reiter mit Toppferden". Das Ziel ist "eine Mannschaftsmedaille, alles andere wäre oben drauf".

Oben drauf könnte vor allem Daniel Deußer etwas setzen. Der Weltranglistenerste nimmt die Favoritenrolle durchaus an - wenn auch mit kleinen Einschränkungen. "Als Nummer eins zu Olympia zu gehen, hört sich ein bisschen nach Favorit an, aber das ist gerade in unserem Sport nicht so einfach", sagte Deußer: "Aber ich sehe eine gute Chance, vorne mitzumischen."

Das will und wird auch die Dressur-Equipe von Bundestrainerin Monica Theodorescu, die ganz klar das Ziel Mannschaftsgold formuliert: "Davon rücken wir auch nicht ab." Für Isabell Werth geht es um die Olympiasiege Nummer sieben und acht, das sieht die erfolgreichste Reiterin der Geschichte allerdings ganz nüchtern: "Olympia hat eigene Gesetze, und weil ich schon ein paar Tage dabei bin, lasse ich mich von keinen Erwartungen unter Druck setzen."

2016 in Rio holten die deutschen Reiter insgesamt sechs Medaillen: In der Dressur Gold für die Mannschaft sowie Silber und Bronze für Werth und Kristina Bröring-Sprehe im Einzel, in der Vielseitigkeit Gold für Michael Jung im Einzel und Silber für die Mannschaft sowie im Springen Bronze in der Nationenwertung.