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Reporter-Mord im Amazonas: Vor einem Jahr wurden Bruno Pereira und Dom Phillips erschossen

Ein Jahr nach ihrer Ermordung im brasilianischen Amazonasgebiet haben Familien und Freunde an den britischen Journalisten Dom Phillips und den brasilianischen Indigenen-Experten Bruno Pereira erinnert.

Die beiden waren bei Recherchen im Naturparadies erschossen worden. Den Ermittlern zufolge wurden Phillips und Pereira getötet, weil sie die Machenschaften einer kriminellen Organisation für illegalen Fischfang dokumentierten.

Phillips lebte schon seit langem in Brasilien und war mit einer Brasilianierin verheiratet. Er arbeitete als freier Journalist unter anderem für die britische Zeitung "The Guardian"und recherchierte zum Zeitpunkt seines Todes für ein Buch über den Schutz des Amazonasgebiets.

Seine Frau Alessandra Sampaio gab zum Todestag die Gründung einer Nichtregierungsorganisation im Namen ihres Mannes zum Schutz des Regenwaldes bekannt. "Er wurde meiner Familie und meinen Freunden weggenommen, wegen der Gier, wegen der absichtlich fehlenden Regulierung durch die vorherige Regierung.

Ich habe eine große Wut. Ich versuche, mich auf etwas anderes zu konzentrieren und das zu tun, was möglich ist, und setze mich in Doms Namen für den Naturschutz ein."

Phillips und Pereira waren am 5. Juni während einer Reise in das Javari-Tal im Westen Brasiliens verschwunden. Knapp zwei Wochen später teilte die Bundespolizei mit, ihre sterblichen Überreste seien identifiziert worden. Beide Leichen wiesen Schussverletzungen auf.

In dem Gebiet kommt es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen wegen illegaler Fischerei und Drogenhandel.

In Zusammenhang mit dem Mord wurden drei Fischer verhaftet und warten auf ihren Prozess. Auch der mutmaßliche Auftraggeber und Anführer einer kriminellen Organisation wurde angeklagt.

Der brutale Mord an Phillips und Pereira und ihr Kampf für den Amazonas hat viele Menschen berührt. In mehreren Städten forderten Demonstranten am Jahrestag ihres Todes einen besseren Schutz des Regenwaldes und seiner indigenen Bewohner.