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Warum Reus die Rolle als Super-Joker gefallen könnte

Warum Reus die Rolle als Super-Joker gefallen könnte

Marco Reus hatte auch nach dem Spiel noch Publikum.

Der Matchwinner, der den BVB zum ersten Sieg seit 2012 bei Angstgegner Hoffenheim geführt hatte, musste noch zu einem kleinen TV-Interview-Marathon. Und rund 30 Fans hörten von ihren blauen Schalensitzen aus in der sich leerenden Sinsheimer Arena gespannt zu, was der BVB-Kapitän dort unten auf dem Rasen zu sagen hatte.

"Entscheidend war, dass wir das Tor erzielt haben", sagte der Siegtorschütze nach dem knappen 1:0-Erfolg bei der TSG. "Es hat sich relativ früh herausgestellt, dass derjenige, der den ersten Treffer erzielen wird, auch dieses Spiel gewinnt."

In der 64. Minute gab es beim BVB den entscheidenden Doppelwechsel: Trainer Lucien Favre, der nach der Länderspielpause die Rotationsmaschine angeworfen und viele Stammkräfte draußen gelassen hatte, brachte Reus und Erling Haaland für die enttäuschenden Jadon Sancho und Julian Brandt. (Tabelle der Bundesliga)

Zorc: "Haaland und Reus geben offensiven Push"

Sportchef Michael Zorc freute sich: "Mit der Einwechslung von Haaland und Reus haben wir noch mal einen offensiven Push bekommen und uns Torchancen en masse erarbeitet."

Nur elf Minuten nach dem Doppelwechsel sorgten die beiden Edel-Joker in Co-Produktion vor 6030 Fans für den dritten Saisonsieg. Giovanni Reyna verlängerte im Mittelfeld einen langen Ball mit dem Kopf zu Haaland. Der 20-jährige Norweger lief Kevin Akpoguma davon und spitzelte den Ball vorbei an Keeper Oliver Baumann zu Reus, der nur noch locker einschieben musste.

Es war Reus' erstes Bundesliga-Tor seit dem 1. Februar beim 5:0 gegen Union Berlin. Und sein erstes Joker-Tor in der Liga seit sechs Jahren. Am 22. März 2014 traf der Nationalspieler beim 3:0 gegen Hannover letztmals nach einer Einwechslung.

Der CHECK24 Doppelpass mit Jörg Schmadtke, Christoph Daum und Cem Özdemir am Sonntag ab 11 Uhr im TV auf SPORT1

Super-Joker Reus? Die Rolle könnte künftig ganz gut passen.

Der 31 Jahre alte Offensivstar ist bekanntlich extrem verletzungsanfällig, kämpfte sich zuletzt nach fast neunmonatiger Verletzungspause abermals zurück. Reus, der in diesen Tagen extrem spritzig wirkt, könnte dem 14 Jahre jüngeren Mega-Talent Gio Reyna (17) im Zentrum den Vorzug geben und die Spiele künftig durch seine große Erfahrung von der Bank entscheiden.

Schon bei seinem Pflichtspiel-Comeback im DFB-Pokal vor einem Monat in Duisburg traf Reus beim 5:0-Erfolg als Joker.

Darum stand Reus nicht in der Startelf

Wieso spielte der Publikumsliebling in Hoffenheim eigentlich nicht von Beginn an? Auf SPORT1-Nachfrage erklärte Favre: "Marco Reus war nach dem Spiel gegen Freiburg acht Tage verletzt. Er hat nicht viel trainiert und erst am Dienstag angefangen, wieder mit der Mannschaft zu trainieren."

Die Bundesliga-Highlights am Sonntag ab 9.30 Uhr in Bundesliga Pur im TV auf SPORT1

Reus, der seinem Coach den 149. Sieg im 300. Spiel als Bundesliga-Trainer bei der Hertha, in Gladbach und beim BVB bescherte, resümierte: "Wir haben uns in Hoffenheim immer schwergetan. Es war ein ausgeglichenes Spiel und es kam in der zweiten Hälfte drauf an, zielstrebiger zu werden. Wir sind froh, dass wir in die kommenden Englischen Wochen mit einem Sieg gestartet sind."

Der BVB spielt am Dienstag in der Champions League bei Lazio Rom (Champions League: Lazio Rom - Borussia Dortmund, Di. ab 21 Uhr im LIVETICKER). Noch im Oktober geht es außerdem gegen Schalke (24.10.), St. Petersburg (28.10.) und Bielefeld (31.10.).

"In diesem Jahr ist das Programm einfach noch ein bisschen strammer", findet daher nicht nur Reus, "aber im Prinzip musst du viel regenerieren, musst deinen Körper gut pflegen, dich gut ernähren. Dann kommt da hoffentlich jeder gut durch."