Rumänien: Abiturprüfungen werden wegen Lehrerstreik verschoben

Die Abschlussprüfungen an Gymnasien sind bereits nach hinten verschoben worden, doch die Lehrkräfte in Rumänien streiken weiter. Sie fordern angemessene Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen an den Schulen.

Trotz Regierungsversprechen zu sofortigen Gehaltssteigerungen und weiteren Lohnanhebungen in den kommenden Jahren bleiben die Pädagog:innen misstrauisch.

"Im Fernsehen gibt es nur Worte, Versprechungen und nichts Konkretes. Wir warten auch auf eine finanzielle Vergütung für unsere Bemühungen, denn wir haben lange studiert und uns nach dem Abschluss weitergebildet", erklärt eine der Streikenden.

"Unsere Kollegen sind nicht nur wegen des Gehalts verärgert, sondern auch wegen des mangelnden Vertrauens gegenüber der Regierung. In diesem Land wird das Gesetz nicht respektiert, nichts wird mehr respektiert", findet eine andere.

Angesichts der bevorstehenden Prüfungen hat die Regierungskoalition ein Memorandum verabschiedet, das den Lehrkräften progressive Gehaltserhöhungen zusichert:

"Ich bin davon überzeugt, dass die Lehrkräfte den Aufruf zur Vernunft und zum Vertrauen verstehen, den ich von Seiten der Regierung aus mache, um diesen Streik zu beenden. Das ist eine politische Verantwortung. Wir haben mit Herrn Marcel Ciolacu auch beschlossen, eine politische Verpflichtung zu unterzeichnen, um genau diese Garantien zu geben", erklärte Nicolae Ciucă, Rumäniens Ministerpräsident.

Das Lehrpersonal ist nach wie vor nicht überzeugt, da der Erlass nicht rechtlich bindend ist. Die für Montag angesetzten Abiturprüfungen wurden nun auf den 14. Juni verschoben. Die Lehrer:innen sind seit 22. Mai 2023 im Ausstand.