Rummenigge: Diese Spieler machten Bayern zum Weltklub

Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß haben den FC Bayern an die internationale Spitze geführt - dank der Verpflichtung von Stars

Dieses Lob wollte Karl-Heinz Rummenigge nicht unbeantwortet lassen.

"Eine große Ehre" sei es gewesen, befand Luca Toni, "in so einem großen Team wie Bayern zu spielen".

Der frühere Stürmer war am Donnerstagabend gemeinsam mit dem Bayern-Boss bei einer Veranstaltung der italienischen Botschaft in München zu Gast.

Und als die beiden über alte Zeiten plauderten, da geriet Toni sogar regelrecht ins Schwärmen über seinen früheren Vorgesetzten.

"Durch Toni und Ribery ist der heutige FC Bayern entstanden"

"Je näher man ihn kennenlernt", damit meinte er Rummenigge, "desto sympathischer wird er".

Sympathisch. Das sagen nun wahrlich nicht viele Menschen über Bayerns Vorstandschef. Vielleicht war es dieser Umstand, der ihn zu einer Hommage verleitete.

Diesem Luca Toni, sagte Rummenigge also, sei der Verein zusammen mit Franck Ribery zu großem Dank verpflichtet. "Durch sie ist der heutige FC Bayern entstanden."

Er hätte auch sagen können: Toni und Ribery haben Bayern zum Weltklub gemacht.

Denn als die beiden 2007 nach München kamen, war der Verein weit entfernt von der Spitze - national wie international.

Rummenigge dachte zurück an die Zeit, "als wir noch nicht so erfolgreich waren. Als wir Vierter wurden und uns nicht mal für die Champions League qualifiziert haben".

Rummenigge: "Schaffen auch ohne Milliardäre das Halbfinale"

Als Toni und Ribery kamen, wurde alles anders. Plötzlich war der FC Bayern ein Klub, der Stars einkauft, anstatt sie abzugeben. Ein deutliches Zeichen an die Konkurrenz. Ein Aufbruch in eine neue Zeit.

Heute hat der Rekordchampion sechs mal in Folge die deutsche Meisterschaft gewonnen und besitzt gute Chancen aufs Triple.

Seit 2012 haben die Bayern in der Liga nur 15 ihrer 200 Spiele verloren. Das nächst bessere Team, Borussia Dortmund, hat in dieser Zeit 129 Punkte weniger gesammelt.

Eine sportliche Entwicklung, die unter Toni und Ribery einst seinen Anfang nahm.

Der Italiener blickte etwas wehmütig drein, als Rummenigge referierte, welches Schwergewicht seine Bayern inzwischen sind.

"Wir haben eine andere Philosophie als Manchester City oder PSG, die beispielhaft für andere Vereine sein kann", sagte er. "Wir schaffen es ohne arabische oder russische Milliardäre ins Halbfinale der Champions League."

"Real Madrid ist der Favorit"

Rummenigge macht derlei Ansagen heutzutage voller Überzeugung. Damals, als Toni und Ribery verpflichtet wurden, musste die ja erst wachsen.

Das Halbfinale der Champions League also. Dort erwartet die Bayern die Übermacht dieses Wettbewerbs. Zumindest, was die vergangenen Jahre angeht.

"Wir wollen dieses Mal gegen die beste Mannschaft der Welt gewinnen, nachdem es zwei Mal nicht geklappt hat", sagte Rummenigge über die anstehenden Partien gegen Real Madrid.

Die letzten beiden Heimspiele gegen die Königlichen hat Bayern verloren: 2014 mit Guardiola und 2017 unter Ancelotti.

Auch deshalb forderte der Boss: "Wir denken nicht mehr an letztes Jahr. Wir müssen zuhause besser auftreten!"

Ausnahmsweise nahm er dann doch mal wieder die Rolle des Underdogs ein. "Wir gehen ohne Euphorie in diese Spiele. Real ist der Favorit", sagte Rummenigge.