Russland: Dressierter Braunbär bei Fußball-Spiel sorgt für Empörung

In Russlands dritter Fußball-Liga wurde vor der Partie zwischen Mashuk-KMV und Angusht ein dressierter Braunbär aufgeführt. Die Klubs müssen dafür harte Kritik einstecken, Tierschützer sind fassungslos.

Der Braunbär ist das Natonaltier von Russland. (Symbolbild: Getty Images)
Der Braunbär ist das Natonaltier von Russland. (Symbolbild: Getty Images)

Ein Fußball-Stadion voller Zuschauer und mittendrin ein Wildtier: Beim Heimspiel von Mashuk-KMV führte der Klub einen Tanzbären vor. Ein kurzes Video zeigt, wie der Bär einen Ball an den Schiedsrichter weiterreicht und anschließend in das Publikum klatscht.

Der Bär muss dabei auf seinen Hinterpfoten stehen und trägt einen Maulkorb. “Tim”, so heißt der Bär offenbar, sorgte damit für internationales Aufsehen. Elisa Allen von der Peta meldete sich zu Wort und bezeichnete die Aktion als “völlig daneben.”

Peta fordert: “Missbrauch stoppen”

Sie klagte an: “Das ist nicht nur unmenschlich, einen Bären als Balljungen bei einem Fußball-Spiel einzusetzen ist auch sehr gefährlich. Der Bär ist das Symbol Russlands, deshalb hoffen wir darauf, dass die Landsleute Verständnis und Nationalgefühl zeigen, um den Missbrauch zu stoppen.“

Bisher erfolgte kein Statement der beteiligten Klubs. Vor der WM 2018 dürfte sich das russische Organisationskomitee aber sicherlich nicht über die schlechte Presse freuen. Der Aufschrei ging immerhin weit über die Landesgrenzen hinaus.

Appell aus Deutschland

So meldete sich aus Deutschland auch der “Zirkus Vier Pfoten” zu Wort: “Vor Publikum muss der Bär unnatürliche Bewegungsabläufe ausführen. Der Trubel und der Lärm eines Fußballspiels bedeuten immensen Stress für das hochsensible Wildtier.“

Die Tierschutzorganisation teilte weiter in einem Statement mit: “Man muss jedoch nicht bis nach Russland schauen, um solch eine schockierende Tierquälerei zu sehen: In Deutschland werden Bären zwar nicht vor Fußballspielen präsentiert – Zirkusse dürfen Wildtiere wie Bären, Großkatzen oder Elefanten jedoch immer noch legal mitführen.”

Das Beispiel des Bären aus Russland wird genutzt, um Druck auf die deutsche Führung zu machen: “Hunderte Wildtiere leiden hierzulande ähnlich wie dieser Bär in Russland. Ein Wildtierverbot im Zirkus ist längst überfällig! VIER PFOTEN appelliert an die neue Bundesregierung, endlich zu handeln.