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Russland? Speerwurf-Star zwiegespalten

Russland? Speerwurf-Star zwiegespalten
Russland? Speerwurf-Star zwiegespalten

Doping-Bann aufgehoben, Sperre wegen des Krieges bleibt bestehen: Speerwurf-Star Johannes Vetter (29) hat mit gemischten Gefühlen auf den Umgang des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics (WA) mit dem Fall Russland reagiert.

„Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll und bin zwiegespalten“, sagte Vetter dem SID: „Auf der einen Seite glaube ich nicht, dass man das Doping in Russland im Griff hat. Auf der anderen Seite bin ich mir sicher, dass andere, startberechtigte Länder das nicht anders machen. Die Frage ist doch: Hat der Ausschluss zu irgendetwas geführt?“

Zudem erinnerte Vetter daran, dass Lamine Diack als ehemaliger Präsident der IAAF, wie World Athletics früher hieß, "selber Doping gefördert" habe. "Als Verband, der das selbige tat, eine Nation zu sperren, die offenbar andere Moralvorstellungen hat, ist beiderseits lächerlich", meinte der Ex-Weltmeister aus Offenburg.

Weltverband hob Doping-Sperre gegen Russland auf

Der Angriff auf die Ukraine komme "erschwerend dazu", sagte Vetter, der mit 97,76 m deutscher Rekordhalter ist: "Andererseits sind Sportler wohlmöglich die besseren Diplomaten in dieser Zeit und können Botschafter für einen friedlichen und fairen Umgang miteinander sein."

Der Weltverband hatte am Donnerstag die Sperre gegen den russischen Verband RusAF wegen des staatlich geförderten Dopings nach sieben Jahren und vier Monaten aufgehoben. Wegen des Krieges gegen die Ukraine bleiben russische und belarussische Leichtathleten von internationalen Wettkämpfen aber weiterhin ausgeschlossen, wie WA-Präsident Sebastian Coe mitteilte.