Norwegen im "Schockzustand": Sagosen kritisiert WM-Bedingungen

Norwegen im "Schockzustand": Sagosen kritisiert WM-Bedingungen

Handball-Superstar Sander Sagosen (25) hat die Corona-Blase bei der WM in Ägypten stark kritisiert. "Ich weiß nicht, ob man das überhaupt eine Blase nennen kann", sagte der Norweger vom Bundesliga-Topklub THW Kiel vor dem Auftaktspiel gegen Ex-Weltmeister Frankreich: "Alles bis jetzt war ein großer Witz." In den ersten Stunden in Gizeh habe er sich an den "Wilden Westen" erinnert gefühlt sagte Sagosen. Seine Mannschaft befinde sich in einem "Schockzustand".

Im Vorfeld war er "nicht dafür und hatte große Hoffnungen", sagte Sagosen über eine mögliche Absage des Turniers wegen der Pandemie. Aber nach seinen Erfahrungen nun vor Ort, "kann man die Frage danach stellen." Im Hotel der Norweger, in dem auch die deutsche Mannschaft untergebracht ist, würden etwa die Menschen ohne Mundschutz ein und aus gehen, die Teams essen zusammen. Alle im Vorfeld abgegeben Versprechen würden nicht eingehalten.

Sagosen kritisiert die Veranstalter der Mammut-WM mit 32 Teams innerhalb kurzer Zeit damit bereits zum zweiten Mal. Dass bei den Spielen zunächst Fans zugelassen werden sollten, hatte der Rückraum-Spieler als "völlig peinlich" und "zu dumm" bezeichnet. Am Montag hatte der Weltverband IHF seine Zuschauer-Pläne zurückgenommen, nachdem 14 Kapitäne der europäischen Top-Nationen, darunter auch der deutsche Spielführer Uwe Gensheimer, dies in einem gemeinsamen Brief an den IHF-Präsidenten Hassan Moustafa gefordert hatten.