Löw sollte Salihamidzic dankbar sein

14 Monate arbeitete der FC Bayern München daran, Leroy Sané nach München zu holen. Die vielleicht längste Transfer-Saga der Bundesliga-Geschichte.

"Ich kann verstehen, wenn das für die Fans irgendwann sogar nervig wurde", räumte Bayerns Königstransfer nun in seinem ersten Interview nach dem Wechsel ein.

Einer allerdings, bewies den ganz langen Atem. Hasan Salihamidzic hat sich nie beirren lassen. Konsequent verfolgte er seinen Plan - und Joachim Löw sollte ihm dafür dankbar sein!

Schon der Kaiser wusste, wie wichtig ein erfolgreicher Bayern-Block für die Nationalmannschaft ist. Sechs Münchner holten unter Franz Beckenbauer in Italien den dritten Stern für Deutschland, 2014 standen in Rio sogar sieben Bayern-Stars im Kader.

Mit dem Transfer von Leroy Sané hat Bayerns Sportvorstand Salihamidzic (zu Beginn der Sané-Verhandlungen noch Sportdirektor) nun den Kern der DFB-Elf der Zukunft in München versammelt.

Niklas Süle, Joshua Kimmich, Serge Gnabry und Leroy Sané sind oder werden allesamt Säulen unter Löw. Alexander Nübel könnte je nach Entwicklung möglicherweise zum Herausforderer von Neuer-Nachfolger Marc-André ter Stegen werden.

Und ganz nebenbei hat Salihamidzic, wenn auch in dieser Form sicherlich nicht gewollt, die Basis dafür geschaffen, das Timo Werner und Kai Havertz als weitere Bausteine der DFB-Zukunft gemeinsam den nächsten Schritt im Ausland gehen können.

Salihamidzic hatte sich im Winter weit aus dem Fenster gelehnt, als er Werner öffentlich (und zu Recht) als unpassend für das Bayern-Spiel betitelte.

Was bei Sané gut ankam ("Das war für mich ein weiteres Zeichen, wie sehr mich der Verein wollte"), dürfte beim Ex-Leipziger weniger Freude hervorgerufen haben.

Werner entschied sich in der Folge nach seiner vermeintlichen "Absage" an die Bayern also für Chelsea - und wird allem Anschein nach bald Unterstützung von Havertz bekommen. Dass in Antonio Rüdiger ein weiterer deutscher Nationalspieler bereits bei den Blues unter Vertrag steht, geht dabei fast unter.

Dass Sané bei Bayern untergeht, kann sich aktuell keiner so recht vorstellen. Allen voran er selbst nicht, was auch daran liegt, "dass ich viele Spieler schon aus den U-Mannschaften kenne. Wir haben eine Chemie zusammen".

Der Bayern-Block der Zukunft hat nun die Chance, im Klub gemeinsam zu wachsen und Bundestrainer Löw damit das Fundament zu schaffen, welches es nach dem Umbruch für weitere Titel benötigt.