Salihamidzic räumt mit Gehälter-Gerücht auf

Für Bayern Münchens Sportvorstand Hasan Salihamidzic ist Klub-Ikone Uli Hoeneß noch immer ein wichtiger Ansprechpartner in Transferfragen.

„Wir schauen aber nicht nur darauf, was Uli sagt. Er hat ein Recht darauf, informiert und gefragt zu werden. Die Entscheidung treffen wir aber im Vorstand“, sagte Salihamidzic der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

„Uli ist ein Freund des Klubs und ein Freund von mir. Wir unterhalten uns viel“, erklärte Salihamidzic. Erster Ansprechpartner für ihn und den Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn sei aber Vereinspräsident Herbert Hainer. Der ist auch Vorsitzender im Aufsichtsrat, dem Hoeneß angehört.

„Der FC Bayern“, sagte Salihamidzic (45), sei Hoeneß' „Lebenswerk. Es ist nur vernünftig und richtig, ihn mitzunehmen.“ Mit „den meisten Entscheidungen“ sei Hoeneß (70) „einverstanden. Ich erlebe ihn als sehr entspannt. So, wie wir Uli haben wollen.“ (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

Salihamidzic: Habe die Bayern-Fans überzeugt

Während Hoeneß schon immer hinter Salihamidzic stand, bekam er von diversen anderen Seiten lange Kritik ab. Spätestens mit der jüngst beendeten Transferperiode hat sich das Image des Ex-Profis aber merklich verändert - wie er selbst betonte.

„Das merkt man auf der Straße, in den Restaurants. Man wird anders angeschaut. Ich freue mich deswegen, dass ich unsere Fans überzeugt habe“, sagte Salihamidzic: „Ich freue mich, dass das Bild von mir jetzt so ist, wie ich mir das wünsche.“

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Bei seiner Vertragsverlängerung Anfang der Woche habe sich auch intern „jeder hier in der Geschäftsstelle gefreut.“ Gelobt wurde Salihamidzic in den vergangenen Wochen vor allem für Verpflichtungen von Superstars wie Sadio Mané und Matthijs de Ligt. Sein teuerster Einkauf bleibt aber weiter Lucas Hernández, der für 80 Millionen Euro kam.

Bayern-Vorstand räumt mit Hernández-Gerücht auf

Weil der Verteidiger nicht nur eine enorme Ablöse kostete, sondern auch ein hohes Gehalt beziehen soll, setzte es auch hier Kritik. Viele Spieler wollen bei Bayern seitdem auch das Hernández-Gehalt, wird laut FAS immer wieder gemunkelt. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Mit diesen Gerüchten räumte Salihamidzic nun auf: „Das stimmt nicht! Wir haben eine Gehaltsstruktur und in der hat Lucas seinen Rang unter den Verteidigern.“ Er sei zwar teuer gewesen, die Ablöse sei aber noch vor der Pandemie geflossen. Nach anfänglichen Problemen sei Hernández nun „einer der besten Innenverteidiger der Welt“.

Salihamidzic weiter: „Er hat Zeit gebraucht und ist uns sehr dankbar, dass wir an ihn geglaubt haben. Jetzt zahlt er es uns zurück, spielt überragend.“ (Bericht: Das ist Bayerns Plan mit Hernández)

So überzeugt Bayern bei Stars wie Mané

Dass die Bayern überhaupt um Spieler wie Hernández, Mané und de Ligt mitbieten können, erklärt Salihamidzic derweil so: „Wir haben große Konkurrenz in Europa, viele Klubs haben viel mehr Geld als wir. Wir haben den Spielern, die wir verpflichten wollten, präsentiert, was wir in den vergangenen Jahren kreiert haben: eine Mannschaft von sehr hoher Qualität, mit einer Altersstruktur, die so aufgebaut ist, dass wir in den nächsten drei, vier, fünf Jahren Titel gewinnen können.“

Die Spieler hätten sich daher für Bayern entschieden, weil sie „in eine Mannschaft kommen, in der sie Erfolg haben und Einsatzzeiten kriegen können.“ So habe man sich gegen Vereine durchgesetzt, die „mehr Gehalt geboten haben. Wir haben es geschafft, dass die Spieler nicht nur nach Geld entschieden haben.“

In der Finanzkraft alles überstrahlenden Premier League bekomme der Letzte beispielsweise mehr TV-Gelder als Bayern: „Deswegen müssen wir kreativ sein.“

In diesem Sommer seien auf dem Transfermarkt viele Pläne aufgegangen: „Deswegen haben wir viel gemacht. Ich sage immer: Der Transfermarkt ist auch ein Zock.“

Ronaldo-Gerüchte: Das war laut Salihamidzic dran

Auf dem Markt war in den vergangenen Wochen auch Superstar Cristiano Ronaldo, der Manchester United offenbar verlassen wollte - und auch mit dem FCB in Verbindung gebracht wurde.

„Er ist uns nicht direkt angeboten worden“, erklärte Salihamidzic. Er spreche allerdings gelegentlich mit Ronaldos Berater Jorge Mendes über den Fußballmarkt, dabei „haben wir einmal über Ronaldo gesprochen.“

Auch mit Hoeneß habe er „über ihn diskutiert. Wir haben großen Respekt vor Ronaldo - und doch andere Pläne gehabt.“

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