Schießt Sané Coman ins Abseits?

Am Montag gab es für Kingsley Coman endlich wieder positive Nachrichten. Denn: Er absolvierte elf Tage nach seiner Herz-OP wieder Teile des Teamtrainings beim FC Bayern. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)

Bei der 5:0-Gala gegen Dynamo Kiew in der Champions League am Mittwoch war der Flügelspieler aber noch außen vor. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)

Das Schicksal des Zuschauers könnte dem Franzosen auch nach seiner Genesung öfter blühen. „Vielleicht ist er gegen Eintracht Frankfurt eine Option“, meinte Trainer Julian Nagelsmann mit Blick auf die Partie am Sonntag.

Coman gegen Leverkusen wieder eine Option

Auf die folgende Reise zur Nationalmannschaft wird Coman verzichten und weiter in München an seiner Fitness arbeiten. Beim Liga-Gipfel in Leverkusen am 17. Oktober soll der 25-Jährige dann auf jeden Fall wieder einsatzfähig sein.

„Er braucht eine gute Grundlage, das konnten wir in der wegen der EM kurzen Vorbereitung nicht schaffen“, erklärt Nagelsmann. „Es geht ihm gut, er strahlt, ist glücklich und froh, dass die Thematik mit dem Herzen bereinigt ist.“

Am 16. September war bei Coman eine zweite Reiz-Leitung zum Sinus-Knoten am Herzen verödet worden. Damit wurde eine leichte Herzrhythmusstörung behoben.

Coman schaut zu, Sané erreicht Topform

Coman hatte wegen des Eingriffs, der über die Leiste vorgenommen wurde, die Partien gegen Bochum (7:0), in Fürth (3:1) und gegen Kiew (5:0) verpasst.

Dabei sah er, wie sein Konkurrent Leroy Sané richtig aufdrehte und in diesen drei Begegnungen mit zwei Treffern und drei Vorlagen überzeugte.

Auf der linken Außenbahn ist der Nationalspieler in Topform angekommen.

Es ist bei jedem Menschen wichtig, dass man vom Kopf her frei ist, um seine Leistung zu bringen. Man tut gut darin, ihn machen zu lassen. Ich vermittle ihm meine Ideen, es ist aber nicht ratsam, jedes Thema 25-mal zu besprechen. Er ist ein herausragender Spieler mit einem guten Charakter“, erklärte Coach Julian Nagelsmann den Höhenflug von Sané nach dem Kiew-Spiel bei DAZN.

Sané profitiert von Nagelsmann-Umstellung

Der Star hat in den vergangenen Wochen eine besondere Rolle übernommen. Sané darf von der Außenbahn immer wieder in die Mitte gehen und dort die Bälle fordern.

Seit der Umstellung läuft es beim FC Bayern und Sané deutlich besser. Er hat mir gesagt, was er mit mir vorhat. Er hat neue Sachen mit mir vor, ich spiele jetzt auch öfters in der Mitte. Das läuft sehr gut“, meinte der Nationalspieler.

Die Zahlen belegen das. In zehn Pflichtspielen diese Saison hat Sané vier Treffer erzielt und sieben Assists geliefert.

Coman hat hingegen nur vier Einsätze ohne Torbeteiligung (insgesamt 95 Minuten) absolviert und konnte bei Neuankömmling Nagelsmann noch keine Pluspunkte sammeln.

Samé deutlich effektiver als Coman

Ohnehin ist Coman im Vergleich zu Sané weniger effektiv. In 204 Partien für den FC Bayern kommt Coman auf 41 Treffer und 50 Vorlagen.

An Sanés aktuelle Quote (33 Scorerpunkte in 54 Bayern-Spielen) reicht er damit bei weitem nicht heran. Auf der rechten Seite, wo meist Serge Gnabry agiert, hat der Franzose nicht unbedingt bessere Chance auf einen Stammplatz. Im Zentrum ist Thomas Müller gesetzt - und Supertalent Jamal Musiala ist für alle Positionen eine starke Alternative.

Wohin also mit Coman?

Dabei müsste der Flügelflitzer dringend spielen. Immerhin pokert er seit Monaten um einen neuen Mega-Vertrag.

Verlängert Coman beim FC Bayern?

Sein Arbeitspapier läuft 2023 aus. Der Rechtsfuß fordert offenbar eine deutliche Gehaltserhöhung und will 20 Millionen Euro pro Jahr. Der FC Bayern soll bisher nur etwas mehr als 12 Millionen Euro bieten.

Coman holte für die Verhandlungen sogar den Star-Berater Pini Zahavi, der die Bayern schon bei David Alaba entnervte, in sein Team. Nun haben sich die beiden laut Sport Bild aber wieder getrennt, was eine Vertragsverlängerung wieder wahrscheinlicher machen könnte.

Vielleicht schrauben der Weltmeister und seine Berater die Forderungen nun nach unten und Coman bringt auch Nagelsmann zum Strahlen.

Vielleicht aber schießt Sané seinen Konkurrenten in den nächsten Wochen und Monaten auch endgültig ins Abseits. Dann könnten die Tage des Franzosen in München, sollten die Bayern noch eine Ablöse generieren wollen, bald gezählt sein.

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