Satire: Wenn VW die Millionen beim VfL Wolfsburg abzieht, dann...

Von Cord Sauer

Satire: Wenn VW die Millionen beim VfL Wolfsburg abzieht, dann...

Der neue VW-Chef Matthias Müller droht einen rigorosen Sparkurs an und will auch beim VWfL Wolfsburg jeden Stein umdrehen. Klaus Allofs schlottern die Knie. Aber auch der Rest der Liga hat große Auswirkungen zu befürchten. Ein kleiner (nicht ganz ernst gemeinerter) Blick in die Zukunft.

Das ist sie also, die Bundesliga 2015. Eine Liga mit ein paar herumdümpelnden Traditionsvereinen (Stuttgart, Hamburg, Bremen), einem alles überrollendem Dominator (Bayern) und jenen Mannschaften wie Hoffenheim, Leverkusen, Wolfsburg, die – aufgeblasen durch Konzern-Millionen – der Münchner Dampfwalze gefährlich werden wollen (wenn man dem stets aktualisierten Halbjahresplänen glauben darf). Ach ja, und: Darmstadt.

Während alle sich über Langeweile und Über-Bayern beklagen, verschließt der Großteil doch konsequent die Augen davor, dass schon 2016 ein packender Vierkampf um die Meisterschaft das Land elektrisieren wird. Wer wird Meister? Die Bayern? RB Leipzig? Ingolstadt? Hoffenheim? Aiaiai. Wir können uns gar nicht entscheiden. Fakt ist jedenfalls – oder wie ein bekannter deutscher Trainer sagen würde: "Die Einstellung ist immer Fakt": Wolfsburg wird nicht mehr dabei sein, denn VW hat bis dahin sämtliche Geldspeicher leergefegt. Für Imagekampagnen und ganzseitige Entschuldigungsschreiben in der BILD.

Quo vadis, VfL Wolfsburg – ohne VW-Millionen?

Klaus Allofs schläft schon jetzt schlecht. Keine zusätzlichen Millionen für neue Spieler? Die Tinte unter dem Vorvertrag mit Reus, Sané, Rode und irgendeinem großen Star aus der englischen Premier League (vielleicht Benteke oder vorzugsweise auch Arnautovic) war doch bereits trocken. Hm. Es wird den VfL Wolfsburg noch härter treffen. VW muss sparen. Das heißt: Es folgt ein heuschreckenartiger Ausverkauf der Fußballstars. Draxler? Direkt verkaufen an Borussia Mönchengladbach. Dost zu den Bayern. Kruse? Wechselt zur Hertha und muss sich dort komplett neu beweisen. Dante? Karriereende.

Allofs, der immer Manager eines großen Klubs sein wollte, wird nach Jahren in der VW-Stadt vermutlich auch die Zelte abbrechen und sich – inmitten der Saison – einem Ligakonkurrenten anschließen, wo er deutlich mehr Geld zur Verfügung hat. Die TSG Hoffenheim hat schon angeklopft. Dass Allofs dort TIm Wiese zurückholt – bis hierhin nur ein Gerücht.

Auswirkungen auf die Liga sind fatal

Volkswagen ist in 16 von 18 Ligaklubs als Sponsor vertreten. Und als Sponsor im DFB-Pokal. Schon ab der nächsten Pokalrunde Ende Oktober droht ein großes Reinemachen. Die VW-Logos auf den Ärmeln werden bereits jetzt fleißig abgekratzt. Neuer Hauptsponsor wird Opel. Umparken im Kopf. Marco Reus verliert ob des neuen DFB-Pokal-Slogans komplett sämtliches Talent. "Umparken? Scheiße. Das habe ich bei der praktischen Prüfung nie geübt."

Auch andere Sponsoring-Partner dürften ihre blind getätigten, monatlichen Zahlungen an die Bundesligisten schon bald kritisch hinterfragen. Einzig und allein Werder Bremen muss sich keine Sorgen machen. Hauptsponsor Wiesenhof steht hinter dem Klub. "Wir machen weiter Werbung, weil wir ein absolut reines Gewissen haben", so ein Unternehmenssprecher. Na dann ist mittelfristige Spannung ja wieder garantiert, was die Meisterschaft betrifft: SV Wiesenhof Werder im Direktduell mit dem FC Lewandowski München und Energydrink Leipzig. Gott sei Dank.