Schalkes Millionen-Missverständnisse

Schalkes Millionen-Missverständnisse

Das Kapitel Benito Raman ist beim FC Schalke 04 Geschichte.

Der Belgier verlässt die Königsblauen nach dem Abstieg in die 2. Liga, kehrt nach Belgien zurück. Immerhin: Für den 26-Jährigen kassiert Schalke vom RSC Anderlecht noch drei Millionen Euro Ablöse. Allerdings muss der künftige Zweitligist einen Teil der Einnahmen an Fortuna Düsseldorf abtreten.

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Von dort war der Flügelstürmer 2019 nach Gelsenkirchen gewechselt. Zur Erinnerung: Schalke zahlte damals zwölf Millionen Euro an die Fortuna.

Richtig überzeugen konnte Raman bei den Knappen aber nie. In 50 Bundesliga-Spielen erzielte der Belgier lediglich sechs Tore.

Raman war nicht der erste Millionen-Transfer der Königsblauen, der sich als Fehlgriff erwies. SPORT1 zeigt die größten Transferflops der Schalker.

Breel Embolo

Die Geschichte von Breel Embolo in Gelsenkirchen ist fast schon eine tragische. Nachdem der Schweizer bei der EM 2016 auf sich aufmerksam gemacht hatte, legte der Revierklub 26,5 Millionen Euro für den damals 19-Jährigen vom FC Basel auf den Tisch – bis heute vereinsinterner Rekordtransfer.

Die Embolo-Verpflichtung galt damals als echter Coup, viele europäische Topklubs waren hinter dem Stürmer her. Ausgezahlt hat sich der Deal allerdings nie. Fünf Niederlagen hagelte es zu Saisonbeginn, im sechsten Saisonspiel gelang endlich der Befreiungsschlag gegen Gladbach, Embolo steuerte zwei Treffer bei.

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Als es gerade bergauf für den jungen Stürmer und seine Farben gehen sollte, folgte der Schock gegen den FC Augsburg: Bruch des Sprunggelenks, Bruch des Wadenbeins sowie Risse der Syndesmose und des Innenbandes. Die Premieren-Saison im königsblauen Trikot war damit beendet.

In der Folge hatte Embolo immer wieder mit Verletzungen zu Kämpfen, unter anderem setzte ihn Ende 2018 ein Fußbruch für mehrere Monate außer Gefecht. So kam er in vier Jahren auch nur auf 61 Pflichtspiele für Schalke (12 Tore). 2020 wagte Embolo dann einen Neuanfang bei Borussia Mönchengladbach, Schalke bekam immerhin noch elf Millionen Euro für den heute 24-Jährigen.

Nabil Bentaleb

Erst vor wenigen Wochen trennten sich die Wege von Schalke und Nabil Bentaleb endgültig. Damit sind fünf Jahre voller Missverständnisse vorbei. Der technisch hochveranlagte Algerier kam 2016 zunächst auf Leihbasis und wurde ein Jahr später für 19 Millionen Euro von Tottenham Hotspur nach Gelsenkirchen – nach Embolo zweitteuerster Schalker Transfer. Bentaleb stieg direkt zu einem der Schalker Topverdiener auf.

Seine erste Saison im Schalker Dress verlief noch einigermaßen erfolgreich, er erzielte in 32 Bundesliga-Spielen fünf Treffer. Doch danach ging es bergab. Bentaleb wurde mehrfach mangelnde Einstellung vorgeworfen.

Im Laufe der Jahre wurde der Algerier aufgrund von Disziplinlosigkeiten mehrfach suspendiert, dazu für ein halbes Jahr an Newcastle United verliehen. Bentaleb wiederum fühlte sich ungerecht behandelt. Mit dem Schalker Abstieg endete auch der Vertrag Bentalebs. (DATEN: Die Tabelle der 2. Bundesliga)

Sebastian Rudy

Als Sebastian Rudy 2018 nach nur einem Jahr beim FC Bayern München über einen Abschied nachdachte, schnappte der damalige Vizemeister Schalke zu und überwies 16 Millionen Euro an den Rekordmeister.

Doch Ballbesitzspieler Rudy passt überhaupt nicht ins System der Knappen, die in den vergangenen Jahren eher defensiv ausgerichteten Umschaltfußball spielten.

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Dennoch absolvierte er in seinem ersten Jahr 21 Spiele für die Schalker. In den beiden Folgejahren wurde er zu seinem Ex-Klub TSG Hoffenheim verliehen, wo er sich direkt wieder zum Leistungsträger aufschwang.

Zum Auftakt der aktuellen Spielzeit fehlte Rudy beim obligatorischen Corona-Test. Danach verständigte man sich trotz eines Jahres Vertragsrestlaufzeit auf einen ablösefreien Wechsel. Rudy kehrte endgültig nach Hoffenheim zurück.

Yevgen Konoplyanka

Auch der Ukrainer kam 2016 zunächst leihweise vom FC Sevilla und wurde dann ein Jahr später für 12,5 Millionen Euro fest verpflichtet.

Die internationale Klasse, die man sich von Konoplyanka erhoffte, konnte dieser nur selten belegen. In 78 Spielen erzielte er aber immerhin 13 Treffer. 2019 kehrte er in die Ukraine zurück und wechselte für 1,8 Millionen Euro zu Schachtar Donezk.

Johannes Geis

Als 21-Jähriger kam Johannes Geis 2015 nach Gelsenkirchen, 10,5 Millionen Euro legten die Knappen für den ehemaligen U21-Nationalspieler hin. Der Mittelfeldspieler hatte zuvor beim 1. FSV Mainz 05 seinen Durchbruch gefeiert.

Doch nachhaltig durchsetzen konnte sich Geis bei Schalke nie. Nach zwei Spielzeiten, in denen der gebürtige Schweinfurter auf immerhin 61 Pflichtspiele kam, wurde er nach Sevilla verliehen.

2018 kehrte er zurück, spielte jedoch keine Rolle mehr bei den Knappen. Anfang 2019 wechselte er zunächst zum 1. FC Köln, bevor er ein halbes Jahr später zum 1. FC Nürnberg ging. Immerhin 500.000 Euro erhielt Schalke von den Geißböcken.