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Schlagstöcke gegen Bayern-Fans wegen einer dummen Verwechslung?

Der FC Bayern verurteilt das Vorgehen der spanischen Polizei. (Bild: Twitter / Ralph Gunesch)
Der FC Bayern verurteilt das Vorgehen der spanischen Polizei. (Bild: Twitter / Ralph Gunesch)

Der Schiri-Ärger ist nicht das einzige, was dem FC Bayern vom verlorenen Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League in böser Erinnerung bleiben wird. Die spanische Polizei ging derart brutal gegen die Bayern-Fans vor, dass der Klub nun eine offizielle Beschwerde eingereicht hat.

Der Schock für die 4500 mitgereisten Fans des FC Bayern kam in der Halbzeitpause des Viertelfinal-Rückspiels gegen Real Madrid. Da nämlich stürmten etwa 50 spanische Polizisten den Gäste-Block, rissen Banner der Fans ab und prügelten mit Schlagstöcken auf sie ein. Die Fans traf die Gewalt scheinbar völlig unvorbereitet. Einige versuchten vergeblich, sich auf dem Boden kauernd vor den Schlägen zu schützen.

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Auf den Fernsehbildern wirkte der Einsatz völlig überzogen und ungerechtfertigt, auf Twitter schrieb zum Beispiel Ralph Gunesch: „Schlagstock-Einsatz und Fahnen abreißen. Ganz stark liebe Polizei.“ Und der User Stefan Kumberger: „Bayern-Fans aus meiner Sicht total friedlich. Polizei hat wohl Fahnen abgerissen.“

Laut „Bild“-Zeitung eskalierte die Situation folgendermaßen: „Zunächst rissen die Polizisten Banner der Bayern-Fans ab. Davon provoziert, schlugen Teile der Bayern-Anhänger auf die Polizisten ein. Diese setzten daraufhin Schlagstöcke ein, um die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen.“

Wie „Vice Sports“ unter Berufung auf die aktive Münchner Fanszene berichtet, habe es sich bei den beiden Bannern um die „alarMstufe rot“-Fahne sowie einen Banner der mit den Münchnern befreundeten Gruppe „Ultramarines Bordeaux“ gehandelt. „Die Madrider Polizei hatte es besonders auf die Flagge der Ultramarines abgesehen, da diese ein Totenkopf ziert. Die Polizei dachte wohl, dass es sich bei dem Banner um ein Wappen der Real-Gruppierung „Ultras Sur”, die auch Totenköpfe verwendet, handeln würde“, schreibt „Vice Sports“. Die Lage beruhigte sich erst, al sich die Polizisten beim Wiederanpfiff zurückzogen.

So reagiert der FC Bayern auf die Schlagstock-Attacke der spanischen Polizei

Der FC Bayern nimmt auf seiner Homepage Stellung zu den Vorwürfen. Dort heißt es: „Der FC Bayern empfindet das Vorgehen der spanischen Polizei als völlig deplatziert und maßlos. Der FC Bayern hat bereits Beschwerde bei der UEFA gegen das Vorgehen der spanischen Polizei eingelegt. Des Weiteren wird der FC Bayern eine Erklärung über die Vorgänge von der spanischen Polizei einfordern.“

Und auch der „Club Nr. 12“, die Vereinigung der aktiven Bayern-Fans, hat über die sozialen Medien folgendes Statement verbreitet: „Wir gehen aktuell davon aus, dass Bayern-Fans Anzeige gegen die eingesetzten Polizeikräfte stellen werden. Der Club Nr. 12 unterstützt diese Fans bei der Vertretung ihrer Interessen über seine Initiative C12-Rechtshilfe.“

Schon gegen Leicester gab es Gewalt

Vor dem Spiel hatte nichts darauf hingedeutet, dass die Situation eskalieren könnte. Die etwa 4500 Bayern-Fans, die ihren Club nach Madrid begleitet hatten, waren fröhlich feiernd durch die Innenstadt und weiter zum Estadio Bernabéu gezogen. Dass die spanische Polizei zu übertriebener Härte neigt, hatte sich schon in der vergangenen Woche gezeigt: Da waren die Fans von Leicester City die Leidtragenden der Prügel-Polizei.

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