Schmelzer kritisiert BVB-Fans wegen Hummels

Marcel Schmelzer kann sich durchaus vorstellen, seine Karriere im Trikot von Borussia Dortmund zu beenden.

"Es müsse schon einiges zusammenkommen, damit ich den Verein verlasse", sagte der 31-Jährige im Interview mit schwatzgelb.de, schließt eine neue Herausforderung aber auch nicht gänzlich aus:"Ein weiter entfernter Verein, etwas Exotischeres, wäre für mich sehr interessant. Ob es dann in Asien oder in den USA wäre, spielt keine Rolle. Da wäre das Gesamtpaket wichtig."

Auch über die Zeit nach seiner Laufbahn hat sich der Verteidiger bereits Gedanken gemacht. "Das Thema Jugendarbeit ist ein Punkt, über den ich schon nachgedacht habe, aber ich habe bereits schon einige Bereiche durchdacht."

Noch denkt der frühere Kapitän allerdings nicht ans Aufhören: "Ich habe hoffentlich noch ein paar Karrierejahre vor mir."

Schmelzer kritisiert BVB-Fans wegen Hummels

Er hofft für Neuzugang Mats Hummels, dass diesem eine ähnliche Situation, wie bei seinem Abschied nach München vor drei Jahren erspart bleibt.

"Ich fand das Fan-Verhalten damals gegenüber Mats nicht in Ordnung. Ich bin der Meinung, dass man einen Spieler, so lange er die Farben des Vereins trägt, nicht einfach auspfeift", macht der Linksverteidiger deutlich: "Nun hoffe ich einfach, dass es bei Mats zur neuen Saison nicht wieder der Fall sein wird."

Schmelzer als Sündenbock bei Tuchel

Auch Schmelzer selbst hatte diese Erfahrung schon gemacht. Nach dem Ende von Thomas Tuchel in Dortmund war Schmelzer zum "Sündenbock" erklärt worden. "Die Leute haben mich dafür verantwortlich gemacht, dass Tuchel entlassen wurde."

Nach schwierigen Zeiten unter Peter Bosz und Peter Stöger wurde er in der vergangenen Saison nach den Spielen gegen Fortuna Düsseldorf und Gladbach vor dem Block gefeiert: "Der Moment war wirklich ein ganz besonderer", erzählt Schmelzer.

"Die Situation unter Peter Stöger war sportlich generell nicht einfach für mich. Ich wurde in dieser Zeit von außen als Sündenbock für vieles dargestellt. Jedenfalls war das mein Gefühl. Ich habe oft eingeräumt, dass es meine schlechteste Saison war. Da war ich immer ehrlich und kann das auch gut selbst einschätzen. Aber für alles verantwortlich gemacht zu werden, fand ich einfach zu viel und damals wie heute nicht richtig".

Für die neue Saison möchte sich Schmelzer durch gute Trainingsleistung als Alternative anbieten: "Das habe ich vergangene Saison getan, nicht nur meiner Meinung nach. Ich würde mir wünschen, dass dieses Engagement berücksichtigt und mit dem einen oder anderen Einsatz belohnt wird.“