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Wie Schumacher von einem Ferrari-Kniff profitieren kann

Wie Schumacher von einem Ferrari-Kniff profitieren kann

Wir schreiben das Jahr 2021 – und damit die erste Saison seit 2012, in der ein Schumacher wieder in der Formel 1 fährt. Nach Michael und Ralf Schumacher ist es nun Michaels Sohn Mick, der die Königsklasse aufmischen will.

Bei Haas-Ferrari wird der 21-jährige Deutsche in einem Team starten, das in der abgelaufenen Saison Platz neun (von zehn) belegt hat. Schumi junior selbst nimmt deshalb schon vor den ersten Metern Fahrt aus der öffentlichen Debatte um sein Formel-1-Debüt und sagt: "Die Erwartungshaltung von vielen muss natürlich ein bisschen gedämmt werden." (Die Teamwertung der Formel 1)

Doch der Schumacher-Sprössling hätte es schlimmer treffen können. Denn bei Haas fährt er in einer Mannschaft, die eng mit seinem Stamm-Team (Mick ist weiter Ferrari-Junior) verwoben ist. Seit Jahren bezieht das US-Team von der Scuderia jene Teile, die Teams an andere verkaufen können. Dazu zählen unter anderem der Motor, das Getriebe, die Lenkung und die Hinterachse.

Ferrari und Haas rücken noch enger zusammen

Damit nicht genug. Durch die Budgetbeschränkung, die 2021 in Kraft tritt, rückt Haas noch enger an Ferrari heran. Grund: Einerseits wechselt Chassis-Chef Simone Resta zum Kundenteam und soll sich dort auf das Auto für 2022, wenn das neue Reglement in Kraft tritt, konzentrieren. Andererseits gründet Ferrari in Maranello eine Haas-Außenstelle. Ein Kniff, mit dem die Scuderia trotz der neuen Sparprogramme in der Formel 1 kein Personal entlassen muss.

Und ein Vorteil für Haas - vor allem auch gegenüber dem anderen Ferrari-Kundenteam Alfa Romeo!

"Diese Personen werden in Maranello in einem von der Scuderia Ferrari komplett separaten Gebäude sein", verrät Ferrari-Teamchef Mattia Binotto: "Sie werden keinen Zugang zum Gebäude der Scuderia Ferrari haben. Ich denke, das ist eine große Chance für Haas und dass sie dadurch ihre Organisation und ihre technische Organisation stärken können."

Der Italiener betont allerdings auch: "Haas bleibt ein völlig unabhängiges Team. Es ist kein Junior-Team und wir tauschen keine Informationen aus, die über das hinausgehen, was im Reglement möglich ist." Wichtig, weil die Regeln der Zusammenarbeit zwischen Teams nach dem Kopierskandal zwischen Racing Point und Mercedes präzisiert und verschärft wurden. (Der Rennkalender der Formel 1 2021)

Schumacher und Mazepin ersetzen Grosjean und Magnussen

Binotto räumt dennoch ein: "Wenn ich mich entscheiden darf und meine Organisation reduzieren muss, bin ich sicherlich glücklicher, zu wissen, dass diese Jungs zum Haas-Team stoßen und es verstärken, anstatt einfach auf dem Markt zu sein und für andere Teams verfügbar. Das ist gewiss die Art und Weise, wie wir die Kooperationen betrachten."

Mut machen Mick Schumacher und seinem Teamkollegen Nikita Mazepin auch die ehemaligen Haas-Piloten Romain Grosjean und Kevin Magnussen. "Ich denke nicht, dass sie (die neuen Fahrer; Anm. d. Red.) ein Auto haben werden, das sehr schwer zu fahren ist", sagt der Däne Magnussen. "Diese Autos sind sehr gut." Sie seien zwar nicht schnell genug gewesen – aber eben auch keine Monster auf vier Rädern.

Grosjean ergänzt: "Es wird zwar schneller sein als das, was sie gewöhnt sind." Vor allem werde es aber darauf ankommen, die Reifen in den richtigen Temperaturbereich zu bekommen. "Es ist ein guter Zeitpunkt, Rookies ins Auto zu setzen, weil die Autos sich nicht so sehr weiterentwickeln werden", bestätigt Teamchef Günther Steiner. "Fundamental wird sich am Auto nichts ändern."

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Mick Schumacher setzt auf gute Zusammenarbeit

Mick Schumacher wirkt ohnehin zufrieden mit der Wahl, die Ferrari für ihn gefällt hat. "Ferrari und Haas haben schon eine langjährige Partnerschaft, daher fühle ich mich da schon sehr wohl und zuhause", so der Deutsche. "Ich bleibe ja Ferrari-Junior, daher habe ich alle die Ressourcen, die ich brauche, um schnell up-to-date zu sein." (Die Fahrerwertung der Formel 1)

Und: Schumachers oberstes Ziel ist 2021 sowieso erst mal zu lernen. "Es ist Sinn der ganzen Sache, sich zu entwickeln und mit dem Team zusammenzuwachsen. Das ist unser aller Streben, dass wir uns zusammen gut verstehen und in die richtige Richtung arbeiten wollen."

Die Zusammenarbeit mit dem Team – das war immer auch eine große Stärke seines Vaters Michael.