Wo Schumacher im Ranking der besten Deutschen steht

Es läuft gerade richtig gut bei Mick Schumacher.

Der Haas-Pilot sammelte in den vergangenen zwei Rennen nicht nur zwölf WM-Punkte, sondern machte einen Sprung auf Platz 17 der ewigen Erfolgstabelle aller deutscher Formel-1-Piloten. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Die jüngsten Erfolge sind für ihn aber erst der Anfang. „Mein Ziel ist es, wie in der Formel 3 und Formel 2 auch in der Formel 1 Siege und Titel zu gewinnen“, sagt er. „Seit dem Rennen in Kanada bin ich auf dem richtigen Weg.“

Mick Schumacher glänzt auch ohne Updates

Schon beim nächsten Grand Prix in Frankreich am Sonntag in einer Woche will er das untermauern. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

Hintergrund: Obwohl Haas als einziges Team erst beim übernächsten GP in Ungarn Updates ans Auto bringt, machte der Sohn der deutschen Legende auch mit dem „alten“ Auto seit dem GP von Kanada extreme Fortschritte - obwohl er in Montreal aufgrund technischer Probleme ohne Punkte geblieben war.

Schumacher: „Seit Montreal fühle ich mit total wohl im Auto. Ab da haben wir die richtige Richtung gefunden, das Auto für meinen Fahrstil abzustimmen. Das war vorher noch nicht ganz der Fall.“

Schumacher tritt mit neuem Selbstbewusstsein auf

Allein: Mit dem Selbstbewusstsein als Fahrer wuchs auch das Selbstbewusstsein als Redner.

Schumacher junior nimmt kein Blatt mehr vor den Mund. Wenn das Team Fehler macht - wie etwa bei der Strategie beim Sprintrennen in Österreich - spricht er die offen an. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Er ist sich auch nicht zu schade, seinen Landsmann Sebastian Vettel öffentlich zu unterstützen, weil der am Red-Bull-Ring vorzeitig ein Fahrerbriefing verlassen hatte und vom Automobilweltverband FIA mit einer Geldstrafe von 25.000 Euro (auf Bewährung) belegt wurde.

Onkel Ralf Schumacher wundert das Aufblühen seines Neffen nicht.

Der heutige Sky-Experte und sechsmaliger GP-Sieger zu SPORT1: „Wenn du dich im Auto wohlfühlst und Erfolge einfährst, wirst du auch im Auftreten lockerer. Das geht Hand in Hand. Jedenfalls sehen wir jetzt den Mick, wie ich ihn kenne. Den Mick, der Ecken und Kanten hat, Klartext redet und nicht schüchtern die Hände an die Hosennaht legt, wenn es um ehrliche Statements geht.“

Dritter Schumacher in den deutschen Top 20

Dazu passt die Aufnahme von Schumi junior in die Rangliste der besten deutschen Formel-1-Fahrer: Mit seinem Vater Michael Schumacher klar auf Platz eins und Ralf Schumacher auf Platz vier hat es Mick Schumacher jetzt als Dritter der Rennfahrerdynastie aus Kerpen unter die Top 20 geschafft.

Interessant ist, was aus den anderen deutschen Toppiloten der vergangenen 20 Jahre geworden ist. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Michael Schumachers trauriges Schicksal nach seinem fatalen Skiunfall im Dezember 2013 kennt jeder. Nico Rosberg, einer von drei deutschen Weltmeistern, ist seit seinem Rücktritt als Experte als „grüner“ Geschäftsmann und TV-Star aktiv.

Ralf Schumacher glänzt als Experte von Sky, betreibt nebenbei einen Bio-Bauernhof in seiner Heimatstadt Kerpen. Timo Glock ist Kollege Schumachers bei Sky und fährt nach seinem Abschied aus der DTM Rennen in der italienischen GT-Serie.

Drei ehemalige Formel-1-Piloten sind abgetaucht

Abgetaucht sind Heinz-Harald Frentzen, Nick Heidfeld und Adrian Sutil. Frentzen wohnt in Düsseldorf und hat sich völlig den neuen Energien verschrieben.

Der Mönchengladbacher zu SPORT1: „Ich schaue mir zwar noch die meisten Formel-1-Rennen an, aber als Experte auftreten oder Interviews geben ist nicht mein Ding. Ich genieße mein Leben als Privatier.“

Nick Heidfeld lebt mit seiner Familie am Züricher See und unterstützt sein ehemaliges Mahindra-Team in der Formel E als Berater. Zudem fungiert er als Botschafter für die Inder.

Ende Juni stellte der ehemalige BMW-Sauber-Pilot beim „Festival of Speed“ in Goodwood den neuen Mahindra Formel-E-Rennwagen für die Saison 2023 auf der Strecke vor.

Heidfeld zu SPORT1: „Das war ein tolles Erlebnis. Die neue Generation der Formel-E-Autos ist nochmals deutlich schneller.“

Sutil aus der Öffentlichkeit verschwunden

Kontakt zur Formel 1 hat Heidfeld immer noch, aber nicht mehr professionell: „Ich schaue mir die Rennen an und vertraue ansonsten auf die Meinung befreundeter Experten.“

Völlig aus der Öffentlichkeit verschwunden ist der Münchner Adrian Sutil. 2016 gab er seinen Wohnsitz in der Schweiz auf und zog nach Monaco. Dort handelt er heute mit exklusiven Sportwagen.

Aber wahrscheinlich verfolgt auch er Mick Schumacher ganz genau, denn Sutil ist der nächste deutsche Ex-F1-Pilot, dessen 16. Platz in der ewigen deutschen Bestenliste Mick jetzt im Visier hat.

Die Rangliste der besten deutschen F1-Fahrer*:

  1. Michael Schumacher (7 WM-Titel)

  2. Sebastian Vettel (4 WM-Titel)

  3. Nico Rosberg (1 WM-Titel)

  4. Ralf Schumacher (6 Siege)

  5. Heinz-Harald Frentzen (3 Siege)

  6. Wolfgang Graf Berghe von Trips (2 Siege)

  7. Jochen Mass (1 Sieg)

  8. Nick Heidfeld (13 Podiums)

  9. Timo Glock (3 Podiums)

  10. Hans-Joachim Stuck (2 Podiums, 29 Punkte)

  11. Kark Kling (2 Podiums, 17 Punkte)

  12. Rolf Stommelen (1 Podium, 14 Punkte)

  13. Hans Hermann (1 Podium, 10 Punkte)

  14. Stefan Bellof (1 Podium, 4 Punkte)

  15. Nico Hülkenberg (521 Punkte)

  16. Adrian Sutil (124 Punkte)

  17. Mick Schumacher (12 Punkte)

  18. Pascal Wehrlein (6 Punkte)

  19. Christian Danner (4 Punkte)

  20. Hermann Lang (2 Punkte)

  21. Manfred Winkelhock (2 Punkte)

*Geordnet nach Titeln, Siegen, Podiums, Punkten

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