"Schwachsinn" am Matterhorn: Wird so der Weltcup gerettet?

"Schwachsinn" am Matterhorn: Wird so der Weltcup gerettet?
"Schwachsinn" am Matterhorn: Wird so der Weltcup gerettet?

Am Samstag startet der Ski-Weltcup im österreichischen Sölden. Nur eine Woche später soll die Spektakel-Abfahrt am Matterhorn Premiere feiern. (SERVICE: Alle Rennen im SPORT1-Liveticker)

Bei einem Blick auf die aktuelle Schneesituation völlig unvorstellbar. Knapp zwei Wochen vor dem geplanten Start in Zermatt ist da, wo die männlichen Ski-Alpin-Stars ins Ziel fahren sollen, nur eine Geröllhalde vorzufinden.

Der Präsident des Organisationskomitees Franz Julen hat die Hoffnung trotzdem noch nicht aufgegeben, dass am 29. Oktober die erste Matterhorn-Abfahrt gestartet werden kann. (NEWS: Alles zum Ski Alpin)

„Am Samstag wird FIS-Speed-Direktor Hannes Trinkl die finale Schnee-Kontrolle durchführen. Wir versuchen alles, dass wir bis dann die letzten 300 Meter der Piste beschneien und die ganze Strecke bereit ist. Die Natur hat aber das letzte Wort und die ist immer stärker als der Mensch.“, sagte der 64 Jährige im Schweizer Blick.

Ziel einfach verschieben?

Selbst, wenn im Schlussabschnitt „Salto Cime Bianche“ nicht ausreichend Schnee produziert werden kann, besteht die Chance, dass das erste länderübergreifende Weltcup-Rennen (Start in der Schweiz, Ziel in Italien) stattfinden kann. (SERVICE: Weltcup-Kalender)

Nach Informationen des Schweizer Mediums würden die Entscheidungsträger in diesem Fall die Ziellinie um 300 Meter nach oben verschieben. Da sich der Rest der Strecke in einem ordentlich befahrbaren Zustand befindet, würde nichts gegen dieses Vorhaben sprechen.

Für die Gewinner würde jedenfalls ein sattes Preisgeld warten. „Statt dem von der FIS neu geforderten Minimum von 132′000 Franken, verteilen wir 150′000 Franken. Zudem erhalten die Sieger einen Lifetime-Gutschein für eine Matterhorn-Besteigung mit einem lokalen Bergführer“, betonte Julen. (SERVICE: Alle Rennen und Ergebnisse)

Und auch die Pokale für die Top-3-Platzierten sind etwas Besonderes: „Der Künstler Giangiuseppe Barmasse hat für uns holzgeschnitzte Pokale kreiert, welche das Matterhorn von der helvetischen – wie von der italienischen Seite darstellen“, verriet der OK-Präsident.

Knauß warnt vor „Schwachsinn“ am Matterhorn

Das Vorhaben die Strecke zu beschneien oder zu verschieben, sorgte bei einigen Ex-Profis und Experten für Unmut. Darunter auch der ehemalige österreichische Rennläufer und heutige TV-Experte Hans Knauß, der diese Ideen als „Schwachsinn“ bezeichnet und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt.

Nicht nur im Zielabschnitt, sondern auch auf dem Gletscher liegt zu wenig Schnee. Im Vergleich zur Zieleinfahrt darf der Gletscher nicht künstlich beschneit werden. Zurzeit liegt dort zu wenig Schnee und mit dem, was da ist, werden die Gletscherspalten zugeschoben.

Die sogenannte Schneekontrolle ist geplant für Samstag. Die Veranstalter sollten von daher auf eine rapide Temperatur-Senkung hoffen, um noch ausreichend Kunstschnee produzieren zu können.