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Wieso der Schwarz-Wechsel den Druck auf Lichte erhöht

Wieso der Schwarz-Wechsel den Druck auf Lichte erhöht

Der FSV Mainz 05 steht nach chaotischen Wochen mit Spielerstreik und Trainerentlassung vor einem Schlüsselspiel gegen Bayer Leverkusen (Bundesliga: FSV Mainz 05 - Bayer Leverkusen, Sa. 15.30 Uhr im LIVETICKER).

Nach einem katastrophalen Null-Punkte-Start und dem hilflosen Auftritt bei Union Berlin steht Interimscoach Jan-Moritz Lichte gewaltig unter Druck.

Sportvorstand Rouven Schröder sagte während der Länderspielpause zwar auf Nachfrage von SPORT1: "Jan-Moritz Lichte ist unser Cheftrainer und er arbeitet nicht auf Abruf. Wir trauen ihm zu, diese Mannschaft neu auszurichten und zu entwickeln, dafür möchten wir ihm die nötige Zeit geben."

Lichte will sich nicht unter Druck setzen lassen

Schröder fügte allerdings an: "Klar ist auch: Wir müssen in dieser Saison schnellstmöglich den Fuß in die Tür bekommen."

Bei einer weiteren Pleite ist Lichte für die Rheinhessen wohl kaum noch zu halten, auch weil er in den drei Jahren zuvor schon Co-Trainer war. Die Fehler aus der Vergangenheit werden auch mit dem 40-Jährigen in Verbindung gebracht, ein weiter so ist dann in Mainz realistischerweise nicht mehr möglich.

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Gegen Bayer lautet das Motto dennoch: Verlieren verboten! Schröder betonte: "Natürlich ist der Gesamtauftritt wichtig. Unser klarer Gedankengang lautet aber, dass wir punkten und siegen wollen."

Lichte selbst weiß um seine Lage: "Natürlich fühlt sich die Situation anders an, als wenn der Verein gesagt hätte: 'Hier ist ein Drei-Jahres-Vertrag.' Doch jeder Trainer muss Tag für Tag abliefern. Ich spüre dadurch keinen besonderen Druck."

Aber: Schwarz-Entlassung gibt finanziellen Spielraum

Wirklich nicht? Eine finanzielle Entlastung gab es am Mittwochabend für die Mainzer. Ex-Coach Sandro Schwarz hat seinen Kontrakt beim FSV aufgelöst und sich Dynamo Moskau angeschlossen.

Zur Erinnerung: Der 41-Jährige stand, wie auch der geschasste Achim Beierlorzer, noch bis 2022 unter Vertrag. Für Schröder eröffnen sich somit auf dem Transfer- und Trainermarkt neue Möglichkeiten, Schwarz' Jahresgehalt wurde auf eine Millionen Euro geschätzt.

Sollte Lichte scheitern und sich das Team erneut in schwacher Verfassung präsentieren, muss sich der Sportvorstand fragen, welchen Weg Mainz einschlägt. Nach der Schwarz-Entlassung kündigte Schröder vor einem Jahr noch an, "über den Tellerrand" schauen zu wollen.

Da der Plan mit Beierlorzer scheiterte und somit auch die nächste externe Lösung nach Jörn Andersen und Kasper Hjulmand in der Bundesliga floppte, könnte nun der eigene Stall wieder in den Mittelpunkt rücken.

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Eigener Stall – oder erneut eine externe Lösung?

U19-Coach Benjamin Hoffmann galt schon vor einem Jahr als Kandidat für den Chefposten. Im Nachwuchsbereich der 05er leistet er gute Arbeit, das von ihm mitgeförderte Toptalent Paul Nebel sammelte bereits seine ersten 64 Profiminuten.

Mit Jan Siewert weiß Schröder in der zweiten Mannschaft einen weiteren Coach in den eigenen Reihen, dem auch nach einer unglücklichen Episode bei Huddersfield großes Potenzial nachgesagt wird.

Allerdings befinden sich mit Thorsten Fink (zuletzt bei Vissel Kobe) oder André Breitenreiter (zuletzt Hannover 96) erfahrene Kräfte auf dem Markt.

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