Schweizer verfahren gegen Ex-FIFA-Boss ausgeweitet

Die Schweizer Bundesanwaltschaft (BA) hat gegen den früheren FIFA-Präsidenten Joseph S. Blatter (84) eine zusätzliche Untersuchung wegen des Verdachts auf ungetreue Geschäftsbesorgung eingeleitet. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP am Samstag.

Im Zentrum dieser im Mai aufgenommenen Ermittlung steht eine Zahlung von einer Million Dollar im Jahr 2010 an den Verband von Trinidad und Tobago (TTFF). Dabei handele es sich um ein zinsloses Darlehen ohne Absicherung, das kurz darauf in eine Subvention umgewandelt worden sei. Außerdem werden auch die früheren FIFA-Funktionäre Jerome Valcke und Markus Kattner beschuldigt.

Geleitet wurde die TTFF im betreffenden Zeitraum von Jack Warner, mittlerweile von der FIFA-Ethikkommission wegen Korruption lebenslang gesperrt. Der Schweizer Blatter, von 1998 bis 2016 an der Spitze des Fußball-Weltverbandes, teilte AFP mit, er sei über die Ausweitung der Vorwürfe informiert und "weise den Inhalt entschieden zurück".

Die Schweizer BA führt seit 2015 ein Strafverfahren gegen Blatter, in dem es um die Zahlung von umgerechnet 1,89 Millionen Euro an den damaligen UEFA-Präsidenten Michel Platini geht. Ein weiteres Teilverfahren war im Mai dieses Jahres eingestellt worden.