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Seit der Alpha?! Blaue Cannon-Minions haben mehr Reichweite

Es gehört zu den ersten Lehren, die ein neuer League-of-Legends-Spieler mit auf den Weg bekommt. Die Blue Side ist immer im Vorteil. Bessere Sicht auf das Geschehen, schnellere Wege zu entscheidenden Buffs und Objectives - die Liste geht noch etwas weiter. Was vielen aber wohl nie bewusst war - auch die blauen Minions sind "besser". Wieso?

Wenige Pixel machen den Unterschied

Wie Reddit-User Caennen_ herausfand haben blaue Cannon-Minions eine Angriffsreichweite mit dem Wert von 300 - rote hingegen nur 280!

Demnach können die blauen Vertreter den Bruchteil eines Moments früher angreifen und haben so einen Schadensvorteil gegenüber der gegnerischen Wave. Mittels einer Testreihe fand Vandiril heraus, dass im Schnitt von 33 Cannon-Wave-Duellen 23 an die Blue Side gehen.

Riot Games Designer "Phlox" schaltete sich im Reddit-Thread ein und sprach über einen seltsamen Zufall.

"Erst letzte Woche habe ich mir das Coding der Minions angesehen und diesen Bug gefunden. Ich habe bestimmt zwei Stunden damit verbracht, herauszufinden welchen Einfluss das hat. (...) Der gesamte Aufbau von League of Legends könnte daran zerbrechen und Minions werden danach nicht mehr dieselben sein."

Ein weiterer Nutzer namens corylulu denkt allerdings nicht, dass der Fehler seit der Alpha besteht, sondern vielmehr seit der letzten Überarbeitung des Game Codes. Demnach würden die Reichweiten der Angriffe von der äußersten Kante der Einheit ausgehen. Da sich die verschiedenfarbigen Minions in ihrer optischen Größe unterscheiden, könnte den roten Versionen etwas Reichweite genommen worden sein, um das perspektivisch auszugleichen.

Blue Side wins Championships

Auch wenn im Verlauf eines Spiels die Macht der Minions nur einen geringen Anteil am Gesamtgeschehen hat, könnten kleinere Entscheidungen durch diesen Reichweitenvorteil passiert sein. Entkommt ein Champion mit einem Lebenspunkt und wird auf der Flucht vom gegnerischen Cannon-Minion getroffen, nur weil dessen Trefferbereich etwas höher ist als die des eigenen - dann ist das ein klarer Nachteil.

Ebenso die zuvor beschriebenen Kraftverhältnisse zwischen Waves, die ohne Einfluss von Spielern ihren Kampf auf der Lane austragen. Allerdings erhält das Red Team theoretisch auch mehr Gold, wenn die eigenen Waves öfter verlieren.

Werfen wir einen Blick zurück auf die letzten fünf Worlds-Finals.

2015 musste sich SKT mit den Koo Tigers messen. Am Ende hieß es 3:1, zwei Runden davon gewann das koreanische Superteam auf der Red Side.

2016 war es wieder SKT, dieses Mal gegen SSG. Die erste Map gewann T1 auf rot, die zweite auf blau. Samsung machte es ihnen nach und glich aus. Die entscheidende Runde sicherte sich dann SKT auf der Red Side.

2017 traf erneut Samsung Galaxy auf SK telecom T1 um Superstar Faker und gewann die Begegnung klar mit 3:0. In allen drei Games hatte Samsung die blaue Seite der Map für sich.

2018 schaffte es endlich mal wieder ein europäisches Team auf die große Bühne. Fnatic musste gegen Invictus Gaming ran und bekam zweimal die Blue Side. Endstand zur Freude aller chinesischen Fans: 0:3.

2019 versuchte sich G2 Esports an einem chinesischen Team und kam unter die Räder. FunPlus Phoenix hatte in zwei der drei Runden die blaue Seite für sich. Allerdings erwischte G2 einen rabenschwarzen Tag und war auch abseits möglicher Farbenspiele chancenlos.

Zumindest auf der größtmöglichen Stage ist keine klare Tendenz zu erkennen. Eine tiefere Analyse würde Unmengen an Zeit verschlingen. Fakt ist, dass sich das Makroplay in Solo-Queue und Pro-Play bald spürbar verändern könnte, auch wenn es "nur" um 20 Reichweitenpunkte geht.

Riot Games hat den Bug laut Phlox erkannt und diesen auf dem PBE bereits behoben. Auf die Liveserver kommt der Fix mit Patch 10.16.