Seit Musk-Übernahme: Twitter soll nur noch ein Drittel des Kaufpreises wert sein

Elon Musk selbst ist gerade in China, wo der Kurznachrichtendienst offiziell verboten ist.  - Copyright: picture alliance/empics/Brian Lawless
Elon Musk selbst ist gerade in China, wo der Kurznachrichtendienst offiziell verboten ist. - Copyright: picture alliance/empics/Brian Lawless

Guten Morgen! Während ihr geschlafen habt, ging andernorts die Arbeit in der Digitalszene weiter.

Die Top-Themen:

Twitter ist laut des Investmenthauses Fidelity nur noch ein Drittel dessen wert, was Elon Musk für die Social-Media-Plattform bezahlt hat. Fidelity hat kürzlich den Wert seiner eigenen Kapitalbeteiligung an dem Unternehmen herabgesetzt. Musk selbst hat in der Vergangenheit bereits zugegeben, dass er zu viel für Twitter bezahlt hat, das er im vergangenen Oktober für 44 Milliarden US-Dollar gekauft hat, darunter 33,5 Milliarden Dollar an Eigenkapital.

Der Milliardär sagte vor Kurzem selbst erst, Twitter sei weniger als die Hälfte dessen wert, was er dafür bezahlt habe. Fidelity hatte den Wert seines eigenen Anteils an dem Kurznachrichtendienst bereits im November gesenkt. Damals gingen die Finanzexperten von einem Wert von 44 Prozent des Kaufpreises aus. Auch im Dezember und Februar folgten erneut Abschläge. Der Bloomberg Billionaires Index, der gemäß der Fidelity-Schätzung nun auch den Wert von Musks Investition in Twitter berechnet hat, kam damit auf nur noch 8,8 Milliarden Dollar. [Mehr bei Bloomberg]

Auf Gründerszene: Wir haben einen Experten gefragt: Welche Healthtech-Startups muss man kennen, weil sie groß werden könnten? Wir nennen diese Startups „Rising Stars“. Die fünf Geheimtipps von Cornelius Maas, Partner beim Health-Investor SHS, lest ihr heute bei uns. Zudem erfahrt ihr, warum der Gesundheitsmarkt trotz aller Regulierungen für Startups echtes Wachstumspotenzial bietet. [Mehr bei Gründerszene+]

Und hier die weiteren Schlagzeilen der Nacht:

Nvidia hat es in den exklusiven Club der Unternehmen geschafft, die über eine Billion US-Dollar wert sind. Durch den Boom der Künstlichen Intelligenz (KI) ist auch die Chip-Nachfrage deutlich gestiegen. Dies hat die Aktien des US-Unternehmens über die vergangenen Tage in die Höhe getrieben. Am Dienstag stiegen die Papiere erneut und katapultierten Nvidias Marktkapitalisierung auf fast 1,026 Billionen Dollar. Ebenfalls im Billionen-Club sind Onlinehändler Amazon, der iPhone-Hersteller Apple, der Softwarekonzern Microsoft und die Google-Mutter Alphabet. Auch der saudi-arabische Ölförderer Saudi Aramco hat diesen Börsenwert überschritten. [Mehr bei Handelsblatt]

OpenAI-Chef Sam Altman, der mit seiner Firma ChatGPT entwickelt hat, hat gemeinsam mit anderen Tech-Führungskräfte erneut vor den Risiken von KI gewarnt. Gemeinsam mit 374 anderen Vordenkern zeichnete er ein apokalyptisches Szenario und verglich die Risiken von KI mit denen einer Pandemie oder eines Atomkrieges. Die Menschheit könnte nach Meinung der Experten vernichtet werden. Der Gruppe geht es darum, die neue Technologie zu regulieren. [Mehr bei Wall Street Journal und The Information]

Die frühere Theranos-Chefin Elizabeth Holmes hat am Dienstag ihre Gefängnisstrafe angetreten. Holmes hatte Investoren betrogen und über die Leistungsfähigkeit der Bluttesttechnologie ihres Unternehmens gelogen. Dafür ist sie zu elf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Eigentlich hoffte Holmes, nicht ins Gefängnis gehen zu müssen, während sie gegen ihre Verurteilung Berufung einlegt. Doch dieser Antrag wurde abgelehnt. Die 39-Jährige hat zwei kleine Kinder mit ihrem derzeitigen Partner William Evans. Ihr zweites Kind wurde Anfang des Jahres nach ihrer Verurteilung im November 2022 geboren. [Mehr bei CNBC]

Entlassungen: Das Berliner Buchhaltungs-Startup Taxfix entlässt im Rahmen einer umfassenderen Umstrukturierung 20 Prozent seiner Belegschaft. Laut eines Berichts des US-Mediums „Techcrunch“ müssen 120 Mitarbeiter gehen. Die Kürzungen wurden der Belegschaft am Dienstag verkündet. Dank einer beliebten mobilen App, die Verbrauchern bei der Steuererklärung hilft, stieg Taxfix im Jahr 2022 auf einen Wert von einer Milliarde US-Dollar. Erst vor zwei Monaten war zudem bekannt geworden, dass die Firma den Stuttgarter Konkurrenten Steuerbot übernimmt. [Mehr bei Techcrunch]

Teslas Aktien sind am Dienstag gestiegen, nachdem CEO Elon Musk mit Chinas Außenminister Qin Gang zusammentraf. Peking will seine Offenheit für ausländische Geschäfte zur Schau stellen, und Musk hat Berichten zufolge eine weitere Ausweitung des Geschäfts in China angekündigt. Laut des Ministers hat Chinas Markt für Elektrofahrzeuge „breite Entwicklungsperspektiven“. Er betonte, dass China sich weiterhin öffnen und ein besseres marktorientiertes Geschäftsumfeld für ausländische Firmen wie Tesla schaffen werde. Laut der Erklärung des chinesischen Außenministeriums lobte Musk das chinesische Volk und die Leistungen Chinas. [Mehr bei CNBC]

Twitter soll mehrere Wochen vor dem Live-Event mit dem Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, seine Rechnungen an den Cloud-Datenbankanbieter Redis nicht mehr bezahlt haben. DeSantis sollte über Twitter Spaces seine Kandidatur für das Präsidentenamt in den USA ankündigen, doch die Veranstaltung wurde von zahlreichen technischen Problemen gestört. Redis entwickelt Software, die stark frequentierte Internetereignisse bewältigt. [Mehr bei The Information]

Unser Lesetipp auf Gründerszene: Zunächst wurde das neue Startup des Wunderlist-Gründers gehypt. Nach einer Massenentlassung 2022 ist es ruhig um Pitch geworden. Jetzt gibt es erstmals umfangreiche Geschäftszahlen zu Christian Rebers Powerpoint-Rivalen. [Mehr bei Gründerszene+]

Und noch ein Wort in eigener Sache: Über Monate haben wir über Entlassungen in der Startup-Branche geschrieben, nun hat der Rotstift auch unser Produkt getroffen. Heute ist der letzte Tag des „Während du schliefst“. Wer es noch nicht wusste – die tägliche Nachrichtenübersicht haben wir für euch aus Australien erstellt damit ihr früh am Morgen mit den wichtigsten Nachrichten aus der Tech- und Startup-Branche aufwachen konntet. An dieser Stelle nochmal ein Dankeschön an alle treuen Leser. Wir grüßen euch alle noch ein letztes Mal aus Sydney.

Einen schönen Mittwoch!

Eure Gründerszene-Redaktion