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Senegals Oppositionsführer Sonko verurteilt - Gewalt in Dakar

Im Senegal ist der Oppositionspolitiker und mögliche Präsidentschaftskandidat Ousmane Sonko zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt worden.

„Korruption der Jugend"

Das Gericht in Dakar sah den „Korruption der Jugend" genannten Straftatbestand als erfüllt an. Von den Vorwürfen der Vergewaltigung und der Einschüchterung wurde der 48-Jährige freigesprochen. Sonko war beschuldigt worden, eine Masseurin zwischen Dezember 2020 und Februar 2021 mehrfach vergewaltigt und Todesdrohungen ausgesprochen zu haben. Der Politiker wies den Vorwurf zurück, stufte das Gerichtsverfahren als politisch motiviert ein und verweigerte die Teilnahme.

Dakar hielt im Vorfeld des Gerichtsurteils den Atem an. Zahlreiche Sicherheitskräfte wurden vorsorglich in Bereitschaft gesetzt, öffentliche Gebäude blieben geschlossen. Sonko hatte seine Getreuen zu Demonstrationen aufgerufen. In der Hauptstadt kam es nach dem Gerichtsurteil zu Straßenschlachten zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften.

Leo Correa/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
Polizeieinsatz in Dakar - Leo Correa/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.

Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr

Im Senegal findet im kommenden Jahr die Präsidentschaftswahl statt. Aufgrund der Verurteilung könnte Sonko eine Bewerbung um das höchste Staatsamt verweigert werden. Der amtierende Präsident Macky Sall kann sich laut Verfassung nicht um eine dritte Amtszeit bewerben, die Opposition befürchtet, dass Sall aber dennoch einen Weg finden könnte, um an der Macht zu bleiben.