Sexismus-Skandal: Siegprämie bei Surf Cup für Männer doppelt so hoch

Das Siegerfoto eines Surf-Wettbewerbs sorgt derzeit im Netz für Furore: Auf dem Schnappschuss posieren die Gewinner eines Jugend-Cups mit ihren Preis-Schecks vor der Kamera. Das Mädchen muss sich allerdings mit exakt der Hälfte der Siegprämie zufriedengeben.

Zwei Sieger mit unterschiedlichen Gewinnen. (Bild-Copyright: TheBallitoPro/Facebook)
Zwei Sieger mit unterschiedlichen Gewinnen. (Bild-Copyright: TheBallitoPro/Facebook)

Rio Waida und Zoe Steyn heißen die beiden Nachwuchstalente, die beim Surf-Wettbewerb “Billabong Junior Series The Ballito Pro” in Südafrika am vergangenen Sonntag den Sieg davon trugen. Die beiden setzten sich jeweils in der Gruppe der Unter-18-Jährigen gegen die Konkurrenz durch und konnten sich über eine Siegprämie freuen.

Auf Facebook veröffentlichten die Veranstalter ein Foto der Sieger mit ihren Prämien-Schecks. Und obwohl beide in ihrer Kategorie den ersten Platz belegten, erhält Zoe Steyn nur die Hälfte der Summe, die ihr männlicher Kollege Rio Waida einstreicht.

Entsprechend entsetzt zeigten sich User in den Kommentaren zu dem Post. “Haben die Mädchen auf einem anderen, etwas einfacheren Meer gesurft, von dem wir nichts wissen”, fragt etwa eine Frau. Ein Mann ärgert sich: “Ich bin empört. Ich war dort und habe den ganzen Tag zugeschaut. Diese Mädchen haben genau so hart gekämpft wie jeder Junge.”

Inzwischen haben die Veranstalter auf die Kritik reagiert. Sie hätten die “Bedenken zu den Preisgeld-Unterschieden registriert” und wollen sich weiterhin für Geschlechtergerechtigkeit bei Wettkämpfen einsetzen. Das Preisgeld werde aber durch die World Surf League (WSL) bestimmt. Man werde nun anfragen, auf Basis welcher Kriterien die Höhe der Prämie entschieden würde.

Die australische Newsseite “ABC” hakte bei der WSL nach und erhielt folgende Begründung für die schlechtere Entlohnung weiblicher Sieger. “Männer erhalten das doppelte Preisgeld nur deshalb, weil auch doppelt so viele Kandidaten beim Wettbewerb an den Start gehen”, so ein Sprecher.

Gewinnerin Zoe Steyn freut sich trotz geringerer Prämie über ihren Sieg. Auf Instagram feierte die Surferin ihren Triumph, zu den Sexismus-Vorwürfen äußerte sie sich dort aber nicht.