Nach Sieg: Türkische Spieler zeigen militärischen Gruß

Mit seinem Last-Minute-Treffer im EM-Qualifikationsspiel gegen Albanien hat Cenk Tosun die türkische Nationalmannschaft ein großes Stück Richtung Endrunde geköpft.

Der Stürmer des FC Everton profitierte von einem Fehler des albanischen Keepers Thomas Strakosha, der beim Herauslaufen aus seinem Kasten den Ball verfehlte. Tosun musste den Ball nur noch im leeren Tor versenken.

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Nach dem Spielschluss kannte der Jubel der Gastgeber, die die Qualifikationsgruppe H weiterhin vor Frankreich anführen, keine Grenzen mehr.

Einige Spieler, darunter der frühere Bundesliga-Spieler Hakan Calhanoglu, stellten sich vor die Ehrentribüne und feierten den Erfolg mit dem militärischen Gruß. Damit machten sie auf den in dieser Woche gestarteten Angriff der türkischen Truppen auf die Kurdengebiete in Syrien aufmerksam und zeigten ihre Unterstützung.

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St.-Pauli-Spieler sorgt für Empörung

Weil die UEFA politische Botschaften grundsätzlich verbietet, könnte der Verband die Aktion noch sanktionieren.

In diesem Zusammenhang hatte Cenk Sahin vom FC St. Pauli bereits am Freitag mit einem Tweet für heftige Reaktionen innerhalb seines Vereins gesorgt. Der Mittelfeldspieler zeigte sich solidarisch mit der türkischen Militär-Operation in Syrien.

"Der FC St. Pauli distanziert sich klar von dem Inhalt, weil er mit den Werten des Vereins nicht vereinbar ist. Der Verein hat mit dem Spieler gesprochen und arbeitet intern die Thematik auf. Nie wieder Krieg!", schrieb der Verein daraufhin auf seiner Homepage.

Die Ultras des Hamburger Kiezklubs forderten indes bereits die sofortige Trennung vom 25 Jahre alten Türken. "Es ist nicht der erste sprachliche und mediale Ausrutscher von Sahin in dieser Thematik, bereits in der Vergangenheit äußerte er sich pronationalistisch, regimetreu und verächtlich über das Sterben der kurdischen Bevölkerung", heißt es in einem Statement vom St. Pauli-Fans.

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